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Trapezmuskel: Welche Therapie ist besser?

Trapezmuskel: Welche Therapie ist besser?

Im März 2023 ist ein Artikel in der internationalen Zeitschrift für Forschung in physikalischer Medizin und Rehabilitation erschienen, der sich mit den Entspannungstechniken bei der Rehabilitation des Trapezmuskels bei Patienten mit chronischen Nackenschmerzen beschäftigt1.

Hintergrund

Das Robert-Koch-Institut schreibt2: „Rücken- und Nackenschmerzen sind in der Bevölkerung weit verbreitet und können die Lebensqualität bei einem Teil der Betroffenen deutlich mindern… Es zeigt sich, dass 61,3 % der Befragten in den letzten zwölf Monaten von Rückenschmerzen berichten…15,5 % der Befragten berichten von chronischen Rückenschmerzen…
45,7 % (gaben) an, dass sie im vergangenen Jahr Nackenschmerzen hatten.“

Neben der häufigen Überlastung sind mechanische Funktionsstörungen ein häufiger Grund für Fehlbewegungen. Diese werden durch eine Minderung der Koordination hervorgerufen. In der Folge kommt es zu Nackenbeschwerden und zu einer Minderung der Beweglichkeit. 

Die Studie

Es wurde die Wirksamkeit zweier Techniken bei stationären chronischen Nackenschmerzen verglichen. 

20 PatientInnen mit chronischen Nackenschmerzen im Alter von 35 bis 55 Jahren wurden nach dem Zufallsprinzip in eine von zwei Gruppen zugeordnet.

Ausgeschlossen wurden im voraus PatientInnen mit:

  • Traumata 
  • Frakturen im Nacken, oberen Rücken oder der Schulter
  • Chirurgische Eingriffe im Nacken, oberen Rücken oder der Schulter
  • Hauterkrankungen im Trapeziusbereich 
  • Patienten mit Spondyloarthritis, lumbaler Spinalkanalstenose oder Skoliose 

Active Release-Technik (10 Teilnehmer im Durchschnittsalter 46 Jahre)

Active-Release-Technik: Der Patient sitzt auf einem Hocker. Die Hände sind auf dem Oberschenkel parkiert. TherapeutIn stabilisiert die Schulter mit der Hand von hinten. Der Hals wird gestreckt. Der empfindliche Bereich des Trapezmuskel wird mit dem Daumen berührt mit dem Ziel einer Dehnung mit tiefer Spannung. Der Patient beugt und dreht den Hals zu beugen. Drei bis fünf Wiederholungen. 

Anschließend Heißpackung für 20 Minuten.

Myofasziale Release-Technik (10 Teilnehmer im Durchschnittsalter 46 Jahre)

Myofasziale Release-Technik: Der Patient sitzt aufrecht auf einem Stuhl. Die Hände sind auf dem Oberschenkel parkiert. TherapeutIn übt mit dem Unterarm und/oder ulnarer Rand der Handfläche Druck aus und zum gleitet in Richtung Halsbasis und/oder in Richtung obere Schulterblattregion. PatientIn beugt und dreht den Kopf entgegengesetzt. Drei bis vier Wiederholungen.

Anschließend Heißpackung für 20 Minuten.

Es wurden drei Sitzungen pro Woche in vier Wochen durchgeführt. 

Messungen

Es wurden nach den Auswirkungen auf die Schmerzintensität und den Bewegungsumfang gemessen. Die Messungen fanden am Anfang und am Ende statt. Die Schmerzen wurden mit der Schmerzskala erfasst. 

Visuelle-analoge-Schmerzskala-Dokument-im-A4-Format-2Herunterladen

Die Bewegung wurde mit einem Maßband an einer Wand gemessen. Die in der Praxis übliche Messung mit einem Winkelmesser oder Sensoren wurde nicht angewendet. 

Ergebnisse

Es gab Unterschiede zwischen den beiden Methoden hinsichtlich der Beugung (Flexion) und die Unterschiede begünstigten 

Beweglichkeit

Beide Techniken wirken und es kommt zu einer Verbesserung. Die aktive Release-Technik wirkt besser. 

Schmerzen

Beide Techniken wirken und es kommt zu einer Verbesserung. Die aktive myofasziale Release-Technik wirkt besser. 

Fazit

Beide Techniken sind geeignet und sollten jeweils gezielt eingesetzt werden. Die aktive Release-Technik bei Einschränkungen der Beweglichkeit und die myofasziale Release-Technik bei Schmerzen. 

Praxis

Es ist hier ein weiterer Nachwies gelungen, wie beide Techniken gezielt eingesetzt werden können. Neben den erwähnten Techniken gibt es selbstverständlich noch viele weitere Techniken. Im Einzelfall wird jeder Patient eine individuelle Therapie erhalten.

Ich nutze beide Techniken gezielt. Die Tiefenwirkung bei den Grifftechniken der Craniosakralen Therapie erhöht dabei die Sicherheit der geweblichen Reaktion maßgeblich. Das haben mir in meiner beruflichen Laufbahn schon viele Patienten bestätigen können. Zudem können spezielle Tiefenentspannungsprozesse, wie zum Beispiel der CV4-Griff, das vegetative Nervensystem direkt beeinflussen.

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