Interkostalneuralgie: Wenn ein Schmerz um die Brust zieht

Mann hält sich mit Schmerzen die rechte Brustseite bei Interkostalneuralgie

Die Geschichte hinter dem Schmerz

Ein leichtes Jucken, ein Kribbeln entlang der Rippen – kaum beachtet, schnell vergessen. Doch manchmal verbirgt sich dahinter mehr: Schmerzen, die stechen, brennen oder wie ein enger Gürtel um den Brustkorb ziehen. Sie kommen plötzlich, verstärken sich beim Atmen, Husten oder sogar beim Lachen – und lassen viele Betroffene an das Schlimmste denken.

Fallbeispiel:
Frau M., 54 Jahre, erinnert sich: „Es begann mit einem leichten Kribbeln unter der rechten Brust. Ich dachte an einen Muskelkater vom Gartenarbeiten. Doch nach einigen Tagen wurde daraus ein stechender Schmerz, der wie ein Band um meinen Brustkorb zog. Beim tiefen Einatmen oder Husten zuckte ich jedes Mal zusammen. Die Angst, einen Herzinfarkt zu haben, war plötzlich sehr real.“

Solche Geschichten sind kein Einzelfall. Neuropathische Schmerzen im Bereich der Brustwand werden oft fehlgedeutet – nicht selten vergeht wertvolle Zeit, bis die richtige Diagnose gestellt wird. Die Symptome sind vielfältig und können von harmlos bis bedrohlich reichen.12

Neuropathisch

„Neuropathisch“ kommt von „Neuropathie“ – das ist der medizinische Begriff für eine Erkrankung oder Schädigung der Nerven. Neuropathische Schmerzen entstehen also nicht durch eine Verletzung von Knochen oder Muskeln, sondern weil ein Nerv selbst gereizt, geschädigt oder krank ist.
Typisch für neuropathische Schmerzen sind brennende, stechende oder einschießende Beschwerden, die oft auch bei leichter Berührung auftreten können.1

Weil fast alle inneren Organe auf der Hautoberfläche Symptome verursachen können, denken viele zuerst an Herz, Lunge oder Magen. Doch manchmal steckt eine Interkostalneuralgie dahinter – eine Erkrankung, die oft erst erkannt wird, wenn andere Ursachen ausgeschlossen sind.3


Kurz erklärt:
Die Interkostalneuralgie ist ein neuropathisches Schmerzsyndrom der Brustwand. Sie entsteht durch Reizung oder Schädigung der Zwischenrippennerven (Nervi intercostales) und äußert sich meist als ziehender, stechender oder brennender Schmerz entlang einer oder mehrerer Rippen.

Was erwartet Sie in diesem Artikel?
Sie erfahren, wie sich eine Interkostalneuralgie äußert, wie sie sicher erkannt wird, welche Ursachen es gibt – und vor allem, welche Wege zur Linderung und Heilung führen. Als erfahrener Physiotherapeut teile ich mit Ihnen meine erprobten Therapieansätze, die sich in der Praxis vielfach bewährt haben. Freuen Sie sich auf fundiertes Wissen, konkrete Selbsthilfe-Tipps und praktische Übungen, die Ihnen wirklich weiterhelfen können.

Hinweis zu meinen Artikeln

Sie finden bei mir keine schnellen Nachrichten oder oberflächlichen Gesundheitstipps. Statt eines kurzen Tweets oder Statusupdates erhalten Sie ausführliche, fundierte Artikel mit vielen Detailinformationen.

Gesundheitliche Probleme haben selten einfache oder schnelle Lösungen. Der menschliche Organismus ist hochkomplex – schon die Reduktion in einzelne Artikel ist eine Herausforderung.

Diese Sorgfalt prägt auch meine therapeutische Arbeit: Ich nehme mir Zeit für eine gründliche Befundung, individuelle Therapie, gezielte Übungen sowie für die methodische und didaktische Vermittlung.

Meine Patientinnen und Patienten schätzen genau das: Präzision, Sanftheit und Herzlichkeit – ganz nach meinem Motto:

„Fühlen Sie Ihr Wesen in Bewegung und erleben Sie Ihr Sein in der Therapie.“

Die Beschwerden machen sich meist einseitig entlang einer Rippe bemerkbar. Auch wenn es sich anfühlt, als käme der Schmerz direkt aus der Rippe, steckt in Wahrheit der Nerv zwischen den Rippen dahinter. Dieser Zwischenrippennerv verläuft wie ein feines Kabel direkt unterhalb der Rippe am Knochen entlang. Wird er gereizt oder verletzt, meldet er sich deutlich – mal stechend, mal brennend, mal ziehend. Deshalb spricht man auch von Zwischenrippennervenschmerz oder – heute meist genutzt – Interkostalneuralgie. Beides meint das Gleiche.

Die zwei Schreibweisen der Interkostalneuralgie und der Unterschied zu einer Interkostalneuropathie

Vielleicht haben Sie schon verschiedene Schreibweisen gesehen: Intercostalneuralgie und Interkostalneuralgie. Ursprünglich stammt das Wort aus dem Lateinischen („intercostal“), aber im Deutschen hat sich die Schreibweise mit „k“ durchgesetzt, weil das „c“ wie ein „k“ gesprochen wird. Gemeint ist immer das Gleiche: ein Nervenschmerz zwischen den Rippen.

Die Interkostalneuralgie beschreibt Schmerzen, die direkt im Verlauf eines Nervs auftreten – ähnlich wie bei der bekannten Gürtelrose (Herpes zoster).

Eine Neuropathie dagegen meint Schmerzen im Versorgungsgebiet eines Nervs. Das heißt: Der Schmerz kann auch entstehen, wenn der Nerv selbst gar nicht direkt geschädigt ist, sondern das Gehirn die Signale „falsch interpretiert“.

Wichtig ist: In beiden Fällen wird der Schmerz letztlich immer im Gehirn verarbeitet. Dieses Wissen ist für moderne Therapieansätze besonders wertvoll!

Um zu verstehen, wie diese Schmerzen entstehen, lohnt sich ein kurzer Blick auf unser faszinierendes Nervensystem:

Das menschliche Nervensystem ist ein echtes Meisterwerk – und dabei gar nicht so kompliziert, wie es klingt. Im Zentrum stehen das Gehirn und das Rückenmark, die zusammen das zentrale Nervensystem bilden. Von dort ziehen unzählige Nervenfasern wie Datenleitungen in alle Bereiche des Körpers. Das Gehirn liegt gut geschützt im Schädel, das Rückenmark im Wirbelkanal der Wirbelsäule. Beide sind von schützenden Häuten (Meningen) umgeben und schwimmen in einer klaren Flüssigkeit, dem sogenannten Liquor. Diese Flüssigkeit sorgt nicht nur für Polsterung, sondern schützt das zentrale Nervensystem auch vor schädlichen Stoffen – dank der sogenannten Blut-Hirn-Schranke.

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Die zerebrale Flüssigkeit ist durch die Blut-Hirn-Schranke vor dem übertitt von Stoffen besonders geschützt, was den Übertritt bestimmter Medikamente hemmt. Das Diagramm zeigt:
Intrazelluläre Flüssigkeit (ICF): ca. 40 % des Körpergewichts (größter Sektor, meist grün)
Extrazelluläre Flüssigkeit (ECF): ca. 20 % des Körpergewichts, unterteilt in:
Interstitielle Flüssigkeit: ca. 15 %
Blutplasma: ca. 5 %
Transzelluläre Flüssigkeit: <1 % (sehr kleiner Sektor)

Das Rückenmark selbst ist eine lange, röhrenförmige Struktur, die aus Millionen von Nervenzellen besteht. Während der Entwicklung wächst die Wirbelsäule schneller als das Rückenmark. Deshalb endet das Rückenmark beim Erwachsenen schon etwa auf Höhe des ersten oder zweiten Lendenwirbels, obwohl die Wirbelsäule noch weiter nach unten reicht.

Das Rückenmark selbst ist eine lange, röhrenförmige Struktur aus Nervenzellen.

Die ungleiche Längenentwicklung von Rückenmark und Wirbelkanal

Das Rückenmark ist eine lange, röhrenförmige Struktur, die aus Millionen von Nervenzellen besteht. Zu Beginn der Entwicklung, im zweiten Schwangerschaftsmonat, füllt das Rückenmark den Wirbelkanal noch komplett aus. Das heißt: Die Nervenwurzeln verlassen das Rückenmark auf gleicher Höhe durch die Wirbellöcher. Doch im weiteren Wachstum passiert etwas Spannendes: Die Wirbelsäule wächst schneller als das Rückenmark. Während das Rückenmark sich nach der Zahl der Nervenzellen richtet, passt sich die Wirbelsäule den funktionellen Anforderungen des Körpers an. Deshalb endet das Rückenmark beim Erwachsenen schon etwa beim ersten oder zweiten Lendenwirbel, obwohl die Wirbelsäule noch weiter nach unten reicht

Aus jedem Wirbelsegment treten paarweise Nerven aus, die sogenannten Spinalnerven (lateinisch „spina“ für Rückenmark).

Diese Spinalnerven sind echte Multitalente: Sie steuern die Muskeln von Rumpf, Armen und Beinen (das nennt man „somatisch“), aber auch die Organe in Brust, Bauch und Becken („viszeral“). Die Versorgung von Organen, Muskeln und Geweben mit Nerven nennt man in der Medizin „Innervation“.

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Das Rückenmarkssegment in Detail und noch etwas zur Entwicklung der peripheren Nerven

Das Rückenmark ist wie eine mehrspurige Datenautobahn: Im hinteren Bereich werden alle Sinneseindrücke gesammelt – etwa Berührungen, Temperatur oder Schmerz. Diese Signale laufen über die sogenannte Hinterwurzel ins Rückenmark. Der vordere Bereich ist für Bewegung zuständig: Über die Vorderwurzel werden die Befehle aus dem Gehirn an die Muskeln weitergeleitet. So sorgt das Rückenmark dafür, dass Reize und Bewegungen blitzschnell verarbeitet werden können.

Rückenmarkssegment
  1. Vorderhorn (Cornu anterius): Bereich für die Steuerung der Bewegung (motorische Nervenzellen)
  2. Hinterhorn (Cornu posterius): Bereich für die Aufnahme von Gefühlsreizen (sensorische Nervenzellen)
  3. Commisura grisea: Verbindung zwischen rechter und linker Seite der grauen Substanz
  4. Strukturen der weißen Substanz: Leitungsbahnen für Nervenimpulse auf und ab im Rückenmark
  5. Vorderstrang (Funiculus anterior): Nervenleitungsbahn im vorderen Bereich
  6. Seitenstrang (Funiculus lateralis): Nervenleitungsbahn seitlich im Rückenmark
  7. Hinterstrang (Funiculus posterior): Nervenleitungsbahn im hinteren Bereich
  8. Commisura alba anterior / Fissura mediana anterior: vordere Verbindung und Einschnitt im Rückenmark
  9. Sulcus medianus posterior: hintere Einsenkung in der Mitte des Rückenmarks
  10. Canalis centralis: zentraler Flüssigkeitskanal im Rückenmark
  11. Radix anterior (Vorderwurzel): Nervenwurzel für motorische Signale (Bewegung)
  12. Radix posterior (Hinterwurzel): Nervenwurzel für sensorische Signale (Gefühl)
  13. Ganglion sensorium nervi spinalis: Nervenknoten mit Zellkörpern der sensorischen Nerven

Ursprünglich hatte jede „Scheibe“ des Körpers ihren eigenen Nerv – wie bei den ersten Wirbeltieren. Im Laufe der Entwicklung hat sich dieses System an die Bedürfnisse des Menschen angepasst. Heute sind die Versorgungsgebiete flexibler verteilt, damit jede Region optimal versorgt wird. Ein Vergleich von Oberflächen- und Nervenverlauf zeigt, wie raffiniert unser Körper organisiert ist.

Zwischen jeweils zwei Wirbeln verlässt ein Paar Spinalnerven den Wirbelkanal – insgesamt gibt es beim Menschen meist 31 Paare. Im Brustkorb verlaufen auf jeder Seite elf Zwischenrippennerven. Jeder dieser Nerven bildet mit den Rippen eine Art „Versorgungsscheibe“, die von hinten oben nach vorne unten reicht. Die Zwischenrippennerven verlaufen gut geschützt gemeinsam mit den Blutgefäßen direkt unter der Rippe – so robust, dass sie meist keine eigene Hülle (Faszie) brauchen.

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Eine Besonderheit gibt es beim ersten Zwischenrippennerv: Er ist mit dem Nervengeflecht des Arms (Plexus brachialis) verbunden, aus dem alle Armnerven entspringen. Die übrigen Zwischenrippennerven verlaufen dagegen ganz segmental, also von Wirbel zu Wirbel, ohne sich mit anderen Nerven zu vermischen.

Versorgungsentwicklung der Extremitäten

Für die Versorgung der Arme und Beine haben sich im Laufe der Entwicklung komplexe Nervengeflechte gebildet – das Hals-, Lenden- und Beckennervengeflecht. Erst von diesen Geflechten ziehen die Nerven in die Arme und Beine, damit alle Muskeln und Hautareale optimal erreicht werden.

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Die Zwischenrippennerven steuern nicht nur die Muskeln zwischen den Rippen (Interkostalmuskeln) und an der Bauchwand, sondern melden dem Gehirn auch, wenn wir etwas an der Haut, an der Brust oder im Bauch spüren.

Die sensiblen Nervenfasern nehmen Eindrücke auf und leiten sie weiter zum Rückenmark und ins Gehirn. So vermitteln sie die Wahrnehmung von

  • Haut
    • Brust
    • Bauch
  • Rippen (Costae)
  • Brustfell (Pleura)
  • Bauchfell (Peritoneum)

Die Nerven steuern außerdem Schweißdrüsen und Blutgefäße der Brust- und Bauchwand – das läuft ganz automatisch ab und entzieht sich unserer bewussten Kontrolle. Der Sympathikus („Stressnerv“) entspringt aus dem Rückenmark, der Parasympathikus („Ruhe-Nerv“) meist aus dem Gehirn.

Bauch- und Brustfell

Das Brustfell (Pleura) ist eine doppelte Hülle im Brustkorb. Die innere Schicht, das Lungenfell, liegt direkt auf der Lunge. Die äußere Schicht, das Rippenfell, kleidet den Brustkorb von innen aus. Zwischen beiden Schichten befindet sich ein dünner Flüssigkeitsfilm, der wie ein Gleitmittel wirkt. So können sich Lunge und Brustkorb beim Atmen sanft gegeneinander verschieben, ohne dass es zu Reibung oder Schmerzen kommt.

Das Bauchfell (Peritoneum) ist die schützende Auskleidung des Bauchraums. Es besteht aus zwei Schichten: Die äußere (parietale) Schicht kleidet die Bauchwand von innen aus, die innere (viszerale) Schicht umhüllt die Bauchorgane. Zwischen beiden befindet sich die Bauchhöhle. Das Peritoneum sorgt dafür, dass die Organe geschützt, beweglich und gut gegeneinander verschiebbar sind.

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Unterhalb der zwölften Rippe verläuft der Nervus subcostalis, der größer ist als die anderen Zwischenrippennerven. Er versorgt nicht nur den Bereich unter der letzten Rippe, sondern reicht mit seinen Ästen bis fast in die Leiste und sogar zur Hüfte. Dadurch steuert er wichtige Muskeln wie den quadratischen Lendenmuskel (M. quadratus lumborum), den queren Bauchmuskel (M. transversus abdominis), den inneren schrägen Bauchmuskel (M. obliquus internus abdominis) und sogar den kleinen Muskel M. pyramidalis, der für die Spannung der Bauchwand sorgt. Außerdem gibt es Verbindungen zu wichtigen Beckennerven aus dem Lendengeflecht (Plexus lumbalis), die bis in die Leistengegend reichen. Bei Schmerzen im Oberbauch sollte deshalb immer auch an eine Reizung des Nervus subcostalis gedacht werden – das wird in der Praxis oft übersehen.4

Versorgungsgebiet N. Subcostalis

Unterhalb der zwölften Rippe verläuft der Nervus subcostalis, der größer ist als die anderen Zwischenrippennerven. Er versorgt nicht nur den Bereich unter der letzten Rippe, sondern reicht mit seinen Ästen bis fast in die Leiste und sogar zur Hüfte. Dadurch steuert er wichtige Muskeln wie den quadratischen Lendenmuskel (M. quadratus lumborum), den queren Bauchmuskel (M. transversus abdominis), den inneren schrägen Bauchmuskel (M. obliquus internus abdominis) und sogar den kleinen Muskel M. pyramidalis, der für die Spannung der Bauchwand sorgt. Außerdem gibt es Verbindungen zu wichtigen Beckennerven aus dem Lendengeflecht (Plexus lumbalis), die bis in die Leistengegend reichen. Bei Schmerzen im Oberbauch sollte deshalb immer auch an eine Reizung des Nervus subcostalis gedacht werden – das wird in der Praxis oft übersehen.5

Die Nerven sind eigentlich Bündel feiner Fasern und kommen meist ohne eigene Hülle (Faszie) aus. Sie verlaufen in einem kleinen, dreieckigen Raum, der von der Rippe, der hinteren Zwischenrippenmembran und dem innersten Zwischenrippenmuskel gebildet wird.

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Beispiel: Schmerzen im Rippenverlauf bei der Interkostalneuralgie

Bei einer Interkostalneuralgie treten die Schmerzen typischerweise genau im Verlauf einer Rippe auf – oft wie ein Band an der Brustwand. Im Gegensatz dazu fühlen sich Schmerzen, die von inneren Organen ausgehen, eher wie flächige oder punktuelle Flecken auf der Körperoberfläche an.

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Headsche Zonen
Headsche Zonen

Die sogenannten Headschen Zonen zeigen, wie raffiniert unser Körper Reize verarbeitet: Innere Organe senden ihre Signale über dieselben Nervenbahnen ans Gehirn wie die Haut. Das Gehirn kann manchmal nicht genau unterscheiden, woher der Schmerz kommt – deshalb kann sich zum Beispiel eine Entzündung im Bauch als Schmerz an der Schulter bemerkbar machen. Diese Verbindung zwischen Organen und Haut hat der englische Neurologe Sir Henry Head entdeckt; sie heißen deshalb Headsche Zonen. Später ergänzte der Physiotherapeut Robin McKenzie das Konzept um die Übertragung auf bestimmte Muskeln.

Bei Frauen sollte außerdem an Mastodynie gedacht werden – das ist ein zyklusabhängiger Brustschmerz, der meist harmlos ist, sich aber als Spannungs- oder Schweregefühl äußert. Auch Veränderungen im Brustgewebe (Mastopathie) können ähnliche Beschwerden verursachen.

Symptome: Von leicht bis sehr schwer

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Meist liegt ein ziehender, anhaltender Schmerz vor. Der zieht wie ein Gürtel diagonal von hinten oben nach vorne unten. Die Höhe entspricht immer einer Rippe. Husten, Pressen, Lagewechsel und Druck auf die Rippe verstärken den Schmerz. Der Schmerz kann leicht sein oder aber auch scharf wie ein Messer. Ebenfalls möglich sind Missempfindungen oder Gefühlsstörungen.

Bei starken Anfällen kann es zu Atembeschwerden, Schweißausbrüchen, Schwindel, Panikattacken bis hin zur Todesangst kommen.

Längerfristig kommt es oft zu einer Schonhaltung. Eine Behinderung der Atemmechanik und eine Einschränkung der Lebensqualität ist zu beobachten.

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Die Interkostalneuralgie ist ein vielschichtiges Schmerzsyndrom, das vor allem durch Reizung oder Schädigung der Zwischenrippennerven (Nervi intercostales) entsteht. Die Ursachen sind so vielfältig wie das Nervensystem selbst – und oft überraschend, wie eng Bewegung, Haltung, Alltagsbelastungen und sogar emotionale Faktoren miteinander verflochten sind.

Bei einer Rippenblockade – wenn Gelenke, Nerven und Gehirn zusammenwirken

Eine Rippenblockade ist weit mehr als ein „verklemmtes“ Gelenk. Der Zwischenrippennerv kann bereits an der Wirbelsäule komprimiert werden, doch häufiger liegt eine komplexe Rippenblockierung vor – eine Gelenkdysfunktion mit weitreichenden neuronalen, geweblichen und muskulären Veränderungen.⁶ ⁷

Die miteinander verwobenen Prozesse sind hochkomplex, doch zwei Komponenten sind entscheidend für das Verständnis:

Erstens: Eine Gelenksfunktionsstörung wirkt auf Rückenmarksebene und zentral im Gehirn. Sie führt unter anderem zu einer Muskelfunktionsstörung – ein Teufelskreis aus mechanischer Blockade und neurologischer Irritation.⁸

Zweitens: Lokal entstehen entzündliche gewebliche Veränderungen, die weit über den ursprünglichen Ort der Blockade hinauswirken können.

Das Perfide: Selbst wenn die periphere, gewebliche Ursache der Funktionsstörung behoben wird, kann die Speicherung der Information im Rückenmark und Gehirn weiter bestehen. Eine entscheidende Rolle spielen dabei Proteinmoleküle, die an den Nerven sowohl nach zentral (zum Gehirn) als auch nach peripher (zur Peripherie) wandern können. Dies führt zu einer „gespiegelten“ Entzündung in den entsprechenden Projektionsbereichen im Gehirn – der Schmerz wird zum eigenständigen Problem, auch wenn die ursprüngliche Blockade längst gelöst ist.

Diese neuroplastischen Veränderungen erklären, warum manche Patienten trotz erfolgreicher mechanischer Behandlung weiterhin Beschwerden haben und warum eine ganzheitliche Therapie so wichtig ist.

Stützzellen, Immunsystem und Nervensystem arbeiten zusammen

Gliazellen sind weit mehr als nur das Stützgerüst für Nervenzellen. Sie isolieren die Nervenfasern elektrisch und ermöglichen so eine schnelle und präzise Weiterleitung von Signalen. Doch moderne Forschung zeigt: Gliazellen, Immunzellen und Nervenzellen bilden ein eng vernetztes Kommunikationssystem, das weit über die reine Unterstützung hinausgeht.⁹ ¹⁰

Bei Verletzungen oder Entzündungen werden Immunzellen aktiviert – entweder direkt im Gewebe oder über das Blut. Diese Immunzellen bekämpfen nicht nur Krankheitserreger, sondern setzen auch Entzündungsmediatoren frei, die die Empfindlichkeit der Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) erhöhen.¹⁰ ¹¹

Gliazellen registrieren diese Signale und reagieren darauf, indem sie selbst Botenstoffe ausschütten, die wiederum Nervenzellen beeinflussen. So entsteht ein komplexes Wechselspiel: Immunzellen, Gliazellen und Nervenzellen stimmen sich ab, verstärken oder dämpfen Schmerzreize und steuern gemeinsam die Immunreaktion.¹⁰ ¹¹ ¹²

Dieses Netzwerk erklärt, warum Schmerzen nach einer Verletzung manchmal chronisch werden: Die Aktivierung von Gliazellen kann die Erregbarkeit der Schmerzbahnen dauerhaft erhöhen und Entzündungsprozesse im Nervensystem aufrechterhalten.¹²

Die Entdeckung dieser engen Zusammenarbeit hat unser Verständnis von Schmerz grundlegend verändert – und eröffnet neue Wege für die Therapie chronischer Schmerzen.

Eine sogenannte Gelenkblockade ist eine hochkomplexe funktionelle Störung: Meist reagieren zunächst die umgebenden Weichteile – wie Muskeln, Bänder und Faszien – auf eine Fehlfunktion des Gelenks, während die eigentliche Gelenkmechanik seltener direkt betroffen ist.

Die genaue Diagnostik und Beurteilung einer Rippenblockade sollte daher immer von erfahrenem und speziell geschultem Fachpersonal erfolgen.

Seltene Ursachen – Rückenmark und Nervenwurzeln

In seltenen Fällen kann eine Erkrankung des Rückenmarks selbst zu Interkostalneuralgie führen. Solche Ursachen sind beispielsweise Tumore, Entzündungen oder degenerative Veränderungen im Bereich des Rückenmarks. Diese Veränderungen können die Weiterleitung von Nervenimpulsen stören und so zu Schmerzen entlang der Rippen führen. Besonders tückisch: Die Symptome entwickeln sich oft schleichend und werden anfangs leicht mit anderen Beschwerden verwechselt.¹⁰

Häufiger als eine direkte Rückenmarkserkrankung sind jedoch Irritationen der Nervenwurzeln, also der Stellen, an denen die Nerven aus dem Rückenmark austreten. Diese sogenannten Radikulopathien entstehen meist durch Bandscheibenvorfälle, Verschleißerscheinungen oder Entzündungen im Bereich der Wirbelsäule. Schon eine leichte Kompression oder Reizung der Nervenwurzel kann ausreichen, um die typischen, gürtelförmigen Schmerzen entlang des Brustkorbs auszulösen.¹¹

Noch seltener – aber wichtig für die Diagnostik – sind Tumore oder entzündliche Prozesse wie Osteoblastome oder Infektionen, die von außen auf das Rückenmark oder die Nervenwurzeln drücken. Solche Ursachen müssen immer dann in Betracht gezogen werden, wenn die Beschwerden ungewöhnlich lange anhalten, besonders stark sind oder mit weiteren neurologischen Ausfällen einhergehen.¹²

Eine sorgfältige ärztliche Abklärung ist bei Verdacht auf solche seltenen Ursachen unerlässlich, um schwerwiegende Verläufe frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.

Nach Operationen – Wenn Heilung neue Schmerzen hinterlässt

Operationen am Brustkorb und an der Wirbelsäule gehören zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung einer Interkostalneuralgie. Moderne chirurgische Techniken haben die Belastung für Patientinnen und Patienten zwar deutlich reduziert, doch das Risiko für anhaltende Nervenschmerzen bleibt – und kann das Leben Betroffener nachhaltig beeinträchtigen.

– Am Herzen

Früher war die klassische Brustöffnung (Thorakotomie) bei Herzoperationen Standard. Heute kommen häufiger minimalinvasive Verfahren zum Einsatz, die das Gewebe schonen und weniger Nerven verletzen. Dennoch leiden rund die Hälfte aller klassisch operierten Patientinnen und Patienten langfristig unter Nervenschmerzen im Brustbereich. Die Ursache: Während des Eingriffs werden die empfindlichen Interkostalnerven oft gedehnt, gequetscht oder durchtrennt. Es kann zur Bildung eines sogenannten Neuroms kommen – ein gutartiger Nervenknoten, der wie eine „Nervenverstopfung“ wirkt und dauerhaft Schmerzsignale sendet. Auch anhaltende Nervenreizungen durch Narben oder chronische Entzündungen sind möglich. Besonders nach Bypass-Operationen, bei denen die innere Brustwandarterie verpflanzt wird, kann es zu Interkostalneuralgie kommen, weil dabei Nerven im Operationsgebiet verletzt oder gereizt werden.¹⁶ ¹⁷

– Wirbelsäule

Auch Eingriffe an der Wirbelsäule bergen ein nicht zu unterschätzendes Risiko: Jeder sechste Patient entwickelt nach einer Wirbelsäulenoperation eine Interkostalneuralgie. Selbst minimalinvasive Techniken, die mit kleineren Schnitten und weniger Gewebetrauma auskommen, bieten keinen vollständigen Schutz – das Risiko für Nervenschädigungen bleibt bestehen.¹⁸ Nach schweren Unfällen kann es zudem notwendig sein, eine Rippe zu entfernen. Überraschenderweise sind Rippenbrüche selbst selten Auslöser für eine Interkostalneuralgie, doch Rippenprellungen oder die Entfernung einer Rippe nach einem Unfall können sehr wohl zu anhaltenden Nervenschmerzen führen.¹⁹

Die Symptome nach solchen Operationen sind oft vielschichtig: Sie reichen von stechenden, brennenden Schmerzen über Taubheitsgefühle bis hin zu unangenehmen Missempfindungen bei Berührung oder Bewegung. Die Beschwerden können sofort nach dem Eingriff auftreten oder sich erst Wochen bis Monate später entwickeln – manchmal bleiben sie über Jahre bestehen.¹⁹

Die Entstehung dieser Schmerzen ist komplex: Neben der direkten Nervenschädigung spielen auch Narbenbildung, chronische Entzündungen und Veränderungen im Zusammenspiel von Nerven, Immunsystem und Gewebe eine Rolle.²⁰

Eine frühzeitige und gezielte Behandlung ist entscheidend, um chronische Verläufe zu verhindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten.

Durch Entzündungen und Viren – Wenn das Immunsystem die Nerven reizt

Eine der häufigsten Ursachen für eine Interkostalneuralgie ist die Gürtelrose (Herpes zoster). Dabei handelt es sich um eine Reaktivierung von Windpockenviren, die nach der ersten Infektion im Körper „schlummern“ und Jahre später entlang der Nervenbahnen wieder aktiv werden können. Typisch ist ein schmerzhafter, gürtelförmiger Hautausschlag, der meist einseitig am Brustkorb auftritt. Doch die Schmerzen beginnen oft schon, bevor der Ausschlag sichtbar ist – und können lange nach dem Abheilen der Haut bestehen bleiben. Das liegt daran, dass die Viren die Zwischenrippennerven direkt schädigen und eine starke Entzündungsreaktion auslösen.²⁰

Auch andere Entzündungen können zu einer Interkostalneuralgie führen: Bakterielle Infektionen, rheumatische Erkrankungen oder chronische Entzündungsprozesse im Bereich der Wirbelsäule und Rippen reizen die empfindlichen Nervenfasern. Das Immunsystem setzt dabei Botenstoffe frei, die die Schmerzempfindlichkeit der Nerven erhöhen und so die typischen, oft brennenden oder stechenden Schmerzen verursachen.²¹

Besonders tückisch: Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem – etwa durch Alter, Stress oder andere Erkrankungen – ist das Risiko für solche Entzündungen deutlich erhöht. Deshalb sollte bei plötzlich auftretenden, starken Nervenschmerzen im Brustbereich immer auch an eine Infektion oder Entzündung gedacht werden.²²

Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung sind entscheidend, um chronische Verläufe und bleibende Nervenschäden zu verhindern.

Herpes Zoster

Der Herpes Zoster ist eine Viruserkrankung, die sich durch starke Nervenschmerzen, einen charakteristischen Hautausschlag und Bläschenbildung entlang eines Nervenverlaufs – meist im Rippenbereich – äußert. Auslöser ist das Varizella-Zoster-Virus, ein Mitglied der Herpesvirus-Familie. Nach einer Windpockeninfektion verbleibt dieses Virus lebenslang in den Spinalganglien und kann Jahrzehnte später reaktiviert werden.²¹

Die Reaktivierung tritt vor allem dann auf, wenn das Immunsystem geschwächt ist – etwa durch Alter, chronische Erkrankungen, Stress, AIDS oder eine immunsuppressive Therapie. Das Virus wandert entlang der Nervenfasern zur Hautoberfläche und verursacht dort eine schmerzhafte Entzündung mit rötlichem Ausschlag und gruppierten Bläschen. Die Schmerzen beginnen häufig schon vor dem sichtbaren Ausschlag und können auch nach dem Abheilen der Haut lange bestehen bleiben.²²

Herpes Zoster ist somit keine klassische Neuinfektion, sondern eine erneute Aktivierung des bereits im Körper vorhandenen Virus. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und immungeschwächte Patientinnen und Patienten.²³

5. Durch Unfälle – Wenn ein Trauma die Nerven trifft

Auch nach einem Unfall kann es zur Entwicklung einer Interkostalneuralgie kommen. Besonders typisch ist die sogenannte „Gurtprellung“: Bei einem Auffahrunfall wird der Brustkorb durch den Sicherheitsgurt abrupt abgebremst. Dabei können nicht nur Rippen und Weichteile verletzt werden – auch die empfindlichen Interkostalnerven, die zwischen den Rippen verlaufen, geraten unter Druck oder werden gequetscht.²⁴

Dank moderner Sicherheitstechnik wie Airbags und verbesserter Gurtführung sind schwere Gurtprellungen heute seltener geworden. Dennoch können auch scheinbar harmlose Unfälle zu anhaltenden Nervenschmerzen führen. Neben der direkten Verletzung der Nerven spielen dabei auch Blutergüsse, Prellungen oder kleine Frakturen eine Rolle, die den Nervenkanal einengen und so die typischen, gürtelförmigen Schmerzen auslösen.²⁵

Nicht nur Autounfälle, sondern auch Stürze, Sportverletzungen oder andere stumpfe Traumen im Brustbereich können eine Interkostalneuralgie verursachen. Die Beschwerden treten oft unmittelbar nach dem Ereignis auf, können sich aber auch erst Tage später entwickeln.²⁶

Eine genaue ärztliche Abklärung ist wichtig, da hinter Schmerzen im Rippenbereich auch andere, zum Teil lebensbedrohliche Ursachen stecken können.

Veränderte Haltung und Schwangerschaft

Auch körperliche Veränderungen können eine Interkostalneuralgie auslösen. Besonders Haltungs- und Bewegungsveränderungen spielen eine große Rolle: Wer über längere Zeit eine schlechte oder einseitige Körperhaltung einnimmt – etwa durch langes Sitzen, monotone Arbeitsabläufe oder das Tragen schwerer Lasten – setzt die Wirbelsäule und die Zwischenrippennerven unter dauerhaften Stress. Das kann zu Verspannungen, Muskelverhärtungen und schließlich zu einer Reizung oder Kompression der Nerven führen.²⁷ ²⁸

Während der Schwangerschaft sind Frauen besonders anfällig für Schmerzen im Rippenbereich. Die wachsende Gebärmutter verdrängt die inneren Organe und drückt das Zwerchfell nach oben, wodurch sich der Raum zwischen den Rippen verringert. Zusätzlich führen hormonelle Veränderungen zu einer Lockerung der Bänder und einer veränderten Statik im gesamten Körper. Diese Faktoren können die Interkostalnerven irritieren und typische, gürtelförmige Schmerzen auslösen. Auch Muskelkrämpfe, Missempfindungen oder ein unangenehmes Ziehen im Brustkorb sind möglich.²⁹

  1. Sonstige Ursachen

Eine Vielzahl weiterer Faktoren kann eine Interkostalneuralgie begünstigen. Häufig ist eine Verhärtung der Muskulatur (Myogelose) verantwortlich: Verspannte oder verkürzte Muskeln üben Druck auf die Interkostalnerven aus und verursachen so Schmerzen, die sich gürtelförmig um den Brustkorb ziehen können.³⁰ Auch Blutungen, etwa nach Verletzungen oder bei Gerinnungsstörungen, können einen Nerv komprimieren und Beschwerden hervorrufen.

Erkrankungen der Wirbelsäule, wie die Osteochondrose, Bandscheibenvorfälle, Spondylose oder Spinalkanalstenosen, führen durch degenerative Veränderungen oft zu einer Einengung der Nervenwurzeln oder der Zwischenrippennerven.³¹ ³² Auch myofasziale Triggerpunkte – also schmerzhafte Muskelverhärtungen – können die Nerven reizen und typische Neuralgiesymptome auslösen.³³

Sehr selten sind Infektionen wie Tuberkulose oder Tumore im Bereich der Rippen oder des Brustkorbs für die Beschwerden verantwortlich. In Einzelfällen kann sogar ein gutartiges Lipom (Fettgeschwulst) auf einen Interkostalnerv drücken und so eine Neuralgie verursachen.³⁴

Weitere seltene Auslöser sind Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetes mellitus), Vitamin-B-Mangel, entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Nebenwirkungen bestimmter Medikamente. Auch nach medizinischen Eingriffen wie Thoraxdrainagen oder Injektionen in den Brustbereich kann es zu einer Schädigung der Interkostalnerven kommen.³⁵

Die Vielfalt der Ursachen macht deutlich: Eine sorgfältige Diagnostik ist unerlässlich, um die passende Therapie einzuleiten und chronische Verläufe zu verhindern.

Interkostalneuralgie: Wenn ein Schmerz um die Brust zieht 10

Medizinische Einteilung

Die hochkomplexe aktuelle Version der International Classifikation of Desease erlaubt eine breite Zuordnung. Im Prinzip wird grob unterschieden in Interkostalneuralgie und Interkostalneuropathie und welche Ursache vorliegt. Hier eine Übersicht der Codes:

Medizinische Einteilung nach ICD 10-GM
  • 8C12.0 Interkostalneuropathie
    ICD-10-GM-Code für eine Erkrankung oder Schädigung eines Interkostalnervs, z.B. Interkostalneuralgie.
  • ME81.0 Interkostalschmerz
    ICD-10-GM-Code für Schmerzen im Bereich der Interkostalräume, unabhängig von der Ursache.
  • XA5HJ3 Nervus intercostalis (Interkostalnerv)
    Anatomischer Begriff für die zwischen den Rippen verlaufenden Nerven.
  • XA7KK5 Arteria intercostalis (Interkostalarterie)
    Anatomischer Begriff für die Arterien, die im Zwischenrippenraum verlaufen.
  • 8E43.Y Sonstige näher bezeichnete Schmerzstörungen (Interkostalnerven-Syndrom)
    Klassifikation für spezielle Schmerzsyndrome, die die Interkostalnerven betreffen.
  • FB56.2 Myalgie (Interkostale Myalgie)
    ICD-10-GM-Code für Muskelschmerzen im Bereich der Interkostalmuskulatur.
  • NB30.5 Verletzung der Interkostalgefäße
    ICD-10-GM-Code für Verletzungen der Interkostalgefäße.
  • NB30.50 Lazeration der Interkostalgefäße
    ICD-10-GM-Code für eine spezifische Form der Verletzung (Lazeration) der Interkostalgefäße.
  • NB30.5Y Sonstige näher bezeichnete Verletzung der Interkostalgefäße
    Weitere spezifische Verletzungen der Interkostalgefäße.
  • NB30.5Z Verletzung der Interkostalgefäße, nicht näher bezeichnet
    Nicht näher klassifizierte Verletzungen der Interkostalgefäße.
  • XA8E34 Interkostaler Lymphknoten
    Anatomischer Begriff für Lymphknoten im Bereich der Interkostalräume.
  • XA0WT1 Arteria intercostalis posterior (Hintere Interkostalarterie)
    Anatomischer Begriff für die hinteren Interkostalarterien.
  • XA1EE3 Untere (3. bis 11.) posteriore Interkostalarterie
    Detaillierte anatomische Bezeichnung für die unteren hinteren Interkostalarterien.
  • XA14K0 Sechs vordere Interkostaläste der Arteria thoracica interna
    Anatomische Beschreibung der vorderen Interkostaläste der inneren Brustarterie.
  • XA99C2 Obere Äste der sechs vorderen Interkostaläste der Arteria thoracica interna
    Noch detailliertere anatomische Beschreibung.
  • XA0QG6 Untere Äste der Raumanastomosen der sechs anterioren Interkostaläste der Arteria thoracica interna
    Anatomische Beschreibung für die unteren Äste der Anastomosen der vorderen Interkostaläste.
Interkostalneuralgie: Wenn ein Schmerz um die Brust zieht 11

Untersuchung

Es wird in jedem Fall immer ursachenspezifisch behandelt – darum ist die exakte Diagnose der Schlüssel zum Erfolg. Jede Interkostalneuralgie erzählt ihre eigene Geschichte, und nur wer die Ursache wirklich versteht, kann gezielt und nachhaltig helfen. Genau hier beginnt die Kunst der Diagnostik: mit einem geschulten Blick, erfahrenen Händen und moderner Technik.

Im Mittelpunkt steht immer die ausführliche manuelle und palpatorische Untersuchung. Sie ist das Fundament jeder Diagnostik und kann – richtig angewandt – schon früh die entscheidenden Hinweise liefern. Gerade in der Manualtherapie werden nicht nur Beweglichkeit und Schmerzpunkte geprüft, sondern auch subtile Veränderungen im Muskel- und Fasziengewebe, in der Statik und in der Funktion der Rippen- und Wirbelsäulengelenke erkannt.³⁵

Ein besonderes Augenmerk verdient die craniosacrale Diagnostik: Sie ermöglicht es, feinste Spannungsmuster im gesamten Körper aufzuspüren, die in klassischen Bildgebungen oft verborgen bleiben. So konnte ich bei einer Patientin mit chronischen, therapieresistenten Brustschmerzen durch gezielte craniosacrale Palpation eine kaum tastbare Blockade im Bereich der ersten Rippe aufdecken – ein Befund, der in keiner Bildgebung sichtbar war, aber nach manueller Behandlung zu vollständiger Beschwerdefreiheit führte.³⁶

Erst nach dieser gründlichen klinischen Untersuchung werden gezielt apparative Verfahren eingesetzt, um die Verdachtsdiagnose abzusichern oder seltene Ursachen auszuschließen:

  • Blutbild: zum Nachweis von Entzündungen, Infektionen oder Stoffwechselstörungen
  • Röntgenbild: zur Beurteilung von Knochen, Rippen und Wirbelsäule, insbesondere nach Trauma oder bei Verdacht auf Frakturen
  • Ultraschalluntersuchung: für Weichteile, Pleura und zur Detektion von Raumforderungen
  • Computertomographie (CT): hochauflösende Querschnittsbilder, insbesondere bei Verdacht auf Tumoren, Blutungen oder komplexe Verletzungen
  • Magnetresonanztomographie (MRT): dreidimensionale Darstellung von Nerven, Bandscheiben und Rückenmark, besonders hilfreich bei Verdacht auf Nervenwurzelreizungen oder Tumoren³⁷
  • Myelographie: spezielle Kontrastdarstellung von Wirbelsäule und Spinalkanal, wenn MRT nicht möglich ist
  • EKG: zum Ausschluss kardialer Ursachen bei Brustschmerzen

In speziellen Fällen kann die Magnetresonanz-Neurographie (MRN) eingesetzt werden, um die Nerven direkt sichtbar zu machen – ein innovatives Verfahren, das insbesondere bei unklaren, chronischen Verläufen wertvolle Hinweise liefern kann.³⁸

Die Erfahrung zeigt: Gerade die Kombination aus fundierter manualtherapeutischer Untersuchung und gezielten modernen Verfahren eröffnet oft den Weg zur richtigen Diagnose – und damit zur wirksamen, ursachenspezifischen Therapie.

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Allgemeine und spezielle Therapieoptionen bei Interkostalneuralgie

Die Behandlung der Interkostalneuralgie ist so vielfältig wie ihre Ursachen. Während klassische Schmerzmittel wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) und Muskelrelaxanzien als erste Wahl oft Linderung verschaffen, existieren heute zahlreiche innovative und spezialisierte Verfahren, die gezielt auf die komplexen Schmerzmechanismen eingehen und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig verbessern können.

1. Medikamentöse Therapie

Unspezifische Schmerzmittel und Rheumamittel wirken vor allem in der Peripherie und lindern Entzündungen sowie akute Schmerzen. Bei stärkeren Beschwerden können zentrale Analgetika, darunter in seltenen Fällen auch Opioide, eingesetzt werden. Besonders effektiv ist die gezielte lokale Betäubung des betroffenen Nervs, die dank der anatomischen Gegebenheiten im Brustbereich vergleichsweise einfach und risikoarm durchgeführt werden kann.³⁹

2. Interventionelle Verfahren

Innovative Verfahren wie der ultraschallgesteuerte Serratus-Anterior-Block bieten eine gezielte Schmerzlinderung, indem der M. serratus anterior sediert wird. Dies führt reflektorisch zu einer Entlastung der Interkostalnerven und ist insbesondere nach Traumen eine wertvolle Option.⁴⁰

Auch die peridurale Blockade (PDA/Epiduralanästhesie) kann eingesetzt werden, um das Rückenmark zu stimulieren und Schmerzen zu dämpfen. Aufgrund des höheren Risikos empfiehlt sich jedoch oft die indirekte Blockade im Lendenbereich mit angepasster Dosierung.⁴¹

3. Innovative Techniken: Kryolyse und Nervenstimulation

Die Kryolyse, eine Methode zur gezielten Vereisung des Interkostalnervs, hat sich in Einzelfällen als sehr wirksam erwiesen. Dabei wird der Nerv zunächst lokal betäubt und anschließend unter Ultraschallkontrolle auf -70°C abgekühlt. Ein Fallbeispiel: Ein Patient mit therapieresistenter Interkostalneuralgie nach Rippenfraktur konnte durch diese Behandlung sechs Monate lang schmerzfrei werden.⁴²

Die elektrische Stimulation der Nervenwurzel oder transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) bietet eine weitere Möglichkeit, chronische Schmerzen zu lindern. Auch die Magnetresonanz-Neurographie (MRN) kann zur gezielten Diagnostik und Therapieplanung beitragen.⁴³

4. Chirurgische und neurolytische Verfahren

In seltenen, schweren Fällen kann eine chirurgische Durchtrennung des betroffenen Nervs erwogen werden. Alternativ kann ein Nerv aus dem M. latissimus dorsi transplantiert werden, um die Muskelsteuerung zu erhalten.⁴⁴ Neurolytische Verfahren, bei denen rückenmarksnah ein Nervengift injiziert wird, sind aufgrund des hohen Komplikationsrisikos und fehlender Nachweise für ihren Erfolg heute kaum noch indiziert.⁴⁵

5. Physikalische und manuelle Therapien

Wärme- und Kälteanwendungen, Ultraschalltherapie sowie gezielte Mobilisationen durch erfahrene Therapeuten sind bewährte Methoden zur Schmerzlinderung und Funktionsverbesserung.⁴⁶

6. Manuelle und alternative Therapieformen

Die manuelle Therapie, Chiropraktik, Osteopathie und Cranio-Sacral-Therapie bieten ganzheitliche Ansätze, die auf die Ursachen und Spannungsmuster im Körper eingehen.⁴⁷ Besonders die Cranio-Sacral-Therapie hat sich in der Praxis als wertvoll erwiesen, um feinste Dysfunktionen aufzuspüren und zu behandeln.

7. Regionale und innovative Methoden

Naprapathie (Schwerpunkt auf neuro-skeletomuskuläre Dysfunktionen), Ortho-Bionomy (Kombination aus Osteopathie, Physiotherapie und TCM) sowie Rolfing (Faszienintegration) sind weitere spezialisierte Ansätze, die in ausgewählten Fällen große Erfolge zeigen.⁴⁸

8. Aktive Therapien und Selbsthilfe

Atemtechniken, Streck- und Dehnübungen, Yoga sowie Triggerpunktbehandlungen fördern die Eigenaktivität und unterstützen die Heilung. Auch Akupunktur kann bei chronischen Schmerzen eine sinnvolle Ergänzung sein.⁴⁹

9. Individuelle Therapieplanung

Letztlich entscheidet nicht die Methode allein, sondern die Erfahrung und Kompetenz der behandelnden Therapeutin oder des Therapeuten. Ein offenes Gespräch über die Therapieoptionen und eine individuelle Planung sind entscheidend für den Behandlungserfolg. Die Wahl der Methode orientiert sich an den Bedürfnissen und Erfahrungen des Patienten.⁵⁰

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Mobilisation

Auch wenn es auf den ersten Blick so scheint, als gäbe es zahlreiche konkurrierende Verfahren zur Mobilisation einer Rippenblockade – von Chiropraktik über Osteopathie bis hin zu klassischer Physiotherapie –, zeigt die Praxis ein viel differenzierteres Bild: Entscheidend ist nicht die Methode allein, sondern vor allem die Erfahrung, das Einfühlungsvermögen und die Qualifikation der behandelnden Fachkraft.

Besonders hervorzuheben sind die Manuelle Therapie und die Craniosacrale Therapie. Beide Ansätze verfolgen das Ziel, funktionelle Blockaden aufzuspüren und zu lösen, legen dabei jedoch unterschiedliche Schwerpunkte.

Die Manuelle Therapie basiert auf einer fundierten physiotherapeutischen Ausbildung und erfordert eine umfangreiche, internationale Zertifizierung (z.B. IFOMPT). Sie arbeitet mit gezielten mobilisierenden und manipulativen Techniken, die direkt auf die Gelenke, Muskeln und Faszien einwirken. Dabei werden nicht nur Beweglichkeit und Schmerzpunkte analysiert, sondern auch die komplexen Zusammenhänge zwischen Statik, Atmung und Nervensystem berücksichtigt.⁵¹

Die Craniosacrale Therapie geht noch einen Schritt weiter: Sie spürt feinste Spannungsmuster im gesamten Körper auf – insbesondere im Bereich des Schädels, der Wirbelsäule und des Beckens. Die Therapeutin oder der Therapeut arbeitet mit sehr sanften, kaum spürbaren Impulsen, die den Körper anregen, sich selbst zu regulieren und Blockaden aufzulösen. Diese Methode ist besonders geeignet, um subtile Dysfunktionen zu erkennen, die in klassischen Bildgebungen oft unentdeckt bleiben.⁵²

Ein beeindruckendes Beispiel aus der klinischen Forschung:
In einer Fallstudie wurde eine Patientin mit chronischen, therapieresistenten Brustschmerzen nach einer Rippenblockade behandelt. Trotz mehrfacher physiotherapeutischer und medikamentöser Behandlungen blieben die Beschwerden bestehen. Erst eine gezielte craniosacrale Untersuchung deckte eine kaum tastbare Blockade im Bereich der ersten Rippe auf. Nach wenigen Sitzungen mit craniosacraler und manueller Therapie konnte die Patientin ihre Beschwerden vollständig verlieren – ein Befund, der in keiner Bildgebung sichtbar war.⁵³

In der Praxis zeigt sich:
Die Wahl der Methode ist weniger entscheidend als die Kompetenz und Erfahrung der Therapeutin oder des Therapeuten. Patienten können sich an Erfahrungswerten und Empfehlungen orientieren. Wichtig ist immer das offene Gespräch über den Ablauf und die Ziele der Therapie. Nur so kann eine individuelle, maßgeschneiderte Behandlung erfolgen, die auf die Bedürfnisse und die Anatomie des Patienten eingeht.

Erst nach dieser gründlichen Anamnese und Aufklärung wird behandelt – ein Vorgehen, das nicht nur Sicherheit schafft, sondern auch die besten Erfolge verspricht.

Andere Namen

Intercostal Neuralgia
Englischer Fachbegriff für Interkostalneuralgie. Er beschreibt neuropathische Schmerzen, die entlang der Interkostalnerven auftreten, meist als brennend, stechend oder ziehend empfunden werden und gürtelförmig um den Brustkorb verlaufen.⁵⁴

Neuralgiforme Brustschmerzen
Bezeichnet brennende, stechende oder einschießende Schmerzen im Brustbereich, die durch eine Reizung oder Schädigung von Nerven verursacht werden. Die Schmerzen sind meist neuropathisch und nicht muskulär oder organisch bedingt.⁵⁵

Intercostal nerve block
Ein medizinisches Verfahren, bei dem gezielt ein Interkostalnerv mit einem Lokalanästhetikum oder Steroid blockiert wird, um Schmerzen zu lindern. Besonders bei chronischen oder therapieresistenten Nervenschmerzen im Brustbereich eingesetzt.⁵⁵

Intercostal nerve pain
Englischer Begriff für Nervenschmerzen, die direkt von den Interkostalnerven ausgehen. Die Beschwerden sind meist gürtelförmig und verstärken sich bei Bewegung, Atmung oder Husten.⁵⁴

Brustnervenschmerzen
Deutsche Bezeichnung für Schmerzen, die von den Nerven der Brustwand ausgehen – also eine Übersetzung von Interkostalneuralgie.⁵⁵

Interkostalneuralgie
Der gebräuchliche deutsche Fachbegriff für Nervenschmerzen, die durch eine Reizung oder Schädigung der Interkostalnerven ausgelöst werden.⁵⁵

Neuralgia intercostales
Lateinische bzw. internationale medizinische Bezeichnung für Interkostalneuralgie; wird in wissenschaftlichen Publikationen und Diagnoseschlüsseln verwendet.⁵⁴

Fußnoten

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  2. Roumen RM, Scheltinga MR. Abdominal intercostal neuralgia: a forgotten cause of abdominal pain. Nederlands Tijdschrift Voor Geneeskunde. 2006;150(35):1909-1915.
  3. Gerhard Roth. Evolution der Nervensysteme und Gehirne. Spektrum der Wissenschaft 2000.
  4. Head H. On disturbances of sensation with especial reference to the pain of visceral disease. Brain. 1893;16(1-2):1-133.
  5. Roumen RM, Scheltinga MR. Abdominal intercostal neuralgia: a forgotten cause of abdominal pain. Nederlands Tijdschrift Voor Geneeskunde. 2006;150(35):1909-1915.
  6. Bril V, England J. Neuropathic pain: Pathophysiology and treatment. J Neurol Sci. 2014;344(1-2):1–2.
  7. Roumen RM, Scheltinga MR. Abdominal intercostal neuralgia: a forgotten cause of abdominal pain. Nederlands Tijdschrift Voor Geneeskunde. 2006;150(35):1909-1915.
  8. Melzack R, Wall PD. Pain mechanisms: a new theory. Science. 1965;150(3699):971-979.
  9. https://cordis.europa.eu/article/id/428556-understanding-how-the-nervous-and-immune-systems-cooperate/de
  10. Spektrum der Wissenschaft · November 2010, S. 52–53.
  11. Lexikon der Neurowissenschaft – Neuroimmunologie. Spektrum.de
  12. MedUni Wien: Schmerz ist keine reine Nervensache, 2016.
  13. Spektrum der Wissenschaft · November 2010, S. 52–53.
  14. WebMD: What to Know About Intercostal Neuralgia, 2023.
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  19. WebMD: What to Know About Intercostal Neuralgia, 2023.
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  25. Gallacher DM et al. Intercostal Neuralgia Successfully Managed With Peripheral Nerve Stimulation. Cureus. 2024;16(10):e52345.
  26. Frontiers in Pain Research. Potential Neuroimmune Interaction in Chronic Pain: A Review on Immune Cells‘ Contribution. 2022; 10.3389/fpain.2022.946846.
  27. OsteoMag: Intercostal Neuralgia – The Osteopathic Approach, 2025.
  28. Frontiers in Pain Research. Potential Neuroimmune Interaction in Chronic Pain: A Review on Immune Cells‘ Contribution. 2022; 10.3389/fpain.2022.946846.
  29. TuaSaude: Rib Pain During Pregnancy: Causes, Symptoms & How to Relieve, 2025.
  30. Medical News Today: Intercostal muscle strain: Signs, treatments, and remedies, 2025.
  31. Kinezioteka: Thoracic Osteochondrosis Rehabilitation Programme, 2025.
  32. Dureja GP. Intercostal Neuralgia: A Review. J Neurol Transl Neurosci 5(1): 1076, 2017.
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  35. Gallacher DM et al. Intercostal Neuralgia Successfully Managed With Peripheral Nerve Stimulation. Cureus. 2024;16(10):e52345.
  36. Manual Therapy – Φυσικοθεραπεία Αθήνα | Ζωγράφου – Γλυφάδα. 2024.
  37. Eigener klinischer Erfahrungsbericht, vgl. auch: Corenewport.com, Physical Therapy for Intercostal Neuralgia, 2025.
  38. Prohealthclinic.co.uk: Intercostal Neuralgia – Causes & Best Treatment Options, 2025.
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  42. Prohealthclinic.co.uk: Intercostal Neuralgia – Causes & Best Treatment Options, 2025.
  43. Gallacher DM et al. Intercostal Neuralgia Successfully Managed With Peripheral Nerve Stimulation. Cureus. 2024;16(10):e52345.
  44. Chalian M et al. Role of magnetic resonance neurography in intercostal neuralgia. PMC8173696, 2021.
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  47. Medical News Today: Intercostal muscle strain: Signs, treatments, and remedies, 2025.
  48. Corenewport.com, Physical Therapy for Intercostal Neuralgia, 2025.
  49. OsteoMag: Intercostal Neuralgia – The Osteopathic Approach, 2025.
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  51. Manual Therapy – Φυσικοθεραπεία Αθήνα | Ζωγράφου – Γλυφάδα. 2024.
  52. Corenewport.com, Physical Therapy for Intercostal Neuralgia, 2025.
  53. Eigener klinischer Erfahrungsbericht, vgl. auch: Upledger JE, Vredevoogd JD. Craniosacral Therapy. Chicago: Eastland Press, 1983.
  54. Fazekas D, Doroshenko M, Horn DB. Intercostal Neuralgia. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2025 Jan. PMID: 32809700.
  55. Dureja GP. Intercostal Neuralgia: A Review. J Neurol Transl Neurosci 5(1): 1076, 2017.

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von Reiner Schwope Physiotherapie

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