Die Geschichte hinter dem Schmerz
Ein leichtes Jucken, ein Kribbeln entlang der Rippen – kaum beachtet, schnell vergessen. Doch manchmal verbirgt sich dahinter mehr: Schmerzen, die stechen, brennen oder wie ein enger Gürtel um den Brustkorb ziehen. Sie kommen plötzlich, verstärken sich beim Atmen, Husten oder sogar beim Lachen – und lassen viele Betroffene an das Schlimmste denken.
Fallbeispiel:
Frau M., 54 Jahre, erinnert sich: „Es begann mit einem leichten Kribbeln unter der rechten Brust. Ich dachte an einen Muskelkater vom Gartenarbeiten. Doch nach einigen Tagen wurde daraus ein stechender Schmerz, der wie ein Band um meinen Brustkorb zog. Beim tiefen Einatmen oder Husten zuckte ich jedes Mal zusammen. Die Angst, einen Herzinfarkt zu haben, war plötzlich sehr real.“
Solche Geschichten sind kein Einzelfall. Neuropathische Schmerzen im Bereich der Brustwand werden oft fehlgedeutet – nicht selten vergeht wertvolle Zeit, bis die richtige Diagnose gestellt wird. Die Symptome sind vielfältig und können von harmlos bis bedrohlich reichen.12
Neuropathisch
„Neuropathisch“ kommt von „Neuropathie“ – das ist der medizinische Begriff für eine Erkrankung oder Schädigung der Nerven. Neuropathische Schmerzen entstehen also nicht durch eine Verletzung von Knochen oder Muskeln, sondern weil ein Nerv selbst gereizt, geschädigt oder krank ist.
Typisch für neuropathische Schmerzen sind brennende, stechende oder einschießende Beschwerden, die oft auch bei leichter Berührung auftreten können.1
Weil fast alle inneren Organe auf der Hautoberfläche Symptome verursachen können, denken viele zuerst an Herz, Lunge oder Magen. Doch manchmal steckt eine Interkostalneuralgie dahinter – eine Erkrankung, die oft erst erkannt wird, wenn andere Ursachen ausgeschlossen sind.3
Kurz erklärt:
Die Interkostalneuralgie ist ein neuropathisches Schmerzsyndrom der Brustwand. Sie entsteht durch Reizung oder Schädigung der Zwischenrippennerven (Nervi intercostales) und äußert sich meist als ziehender, stechender oder brennender Schmerz entlang einer oder mehrerer Rippen.
Was erwartet Sie in diesem Artikel?
Sie erfahren, wie sich eine Interkostalneuralgie äußert, wie sie sicher erkannt wird, welche Ursachen es gibt – und vor allem, welche Wege zur Linderung und Heilung führen. Als erfahrener Physiotherapeut teile ich mit Ihnen meine erprobten Therapieansätze, die sich in der Praxis vielfach bewährt haben. Freuen Sie sich auf fundiertes Wissen, konkrete Selbsthilfe-Tipps und praktische Übungen, die Ihnen wirklich weiterhelfen können.
Inhaltsverzeichnis
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Sie finden bei mir keine schnellen Nachrichten oder oberflächlichen Gesundheitstipps. Statt eines kurzen Tweets oder Statusupdates erhalten Sie ausführliche, fundierte Artikel mit vielen Detailinformationen.
Gesundheitliche Probleme haben selten einfache oder schnelle Lösungen. Der menschliche Organismus ist hochkomplex – schon die Reduktion in einzelne Artikel ist eine Herausforderung.
Diese Sorgfalt prägt auch meine therapeutische Arbeit: Ich nehme mir Zeit für eine gründliche Befundung, individuelle Therapie, gezielte Übungen sowie für die methodische und didaktische Vermittlung.
Meine Patientinnen und Patienten schätzen genau das: Präzision, Sanftheit und Herzlichkeit – ganz nach meinem Motto:
„Fühlen Sie Ihr Wesen in Bewegung und erleben Sie Ihr Sein in der Therapie.“
Die Beschwerden machen sich meist einseitig entlang einer Rippe bemerkbar. Auch wenn es sich anfühlt, als käme der Schmerz direkt aus der Rippe, steckt in Wahrheit der Nerv zwischen den Rippen dahinter. Dieser Zwischenrippennerv verläuft wie ein feines Kabel direkt unterhalb der Rippe am Knochen entlang. Wird er gereizt oder verletzt, meldet er sich deutlich – mal stechend, mal brennend, mal ziehend. Deshalb spricht man auch von Zwischenrippennervenschmerz oder – heute meist genutzt – Interkostalneuralgie. Beides meint das Gleiche.
Die zwei Schreibweisen der Interkostalneuralgie und der Unterschied zu einer Interkostalneuropathie
Vielleicht haben Sie schon verschiedene Schreibweisen gesehen: Intercostalneuralgie und Interkostalneuralgie. Ursprünglich stammt das Wort aus dem Lateinischen („intercostal“), aber im Deutschen hat sich die Schreibweise mit „k“ durchgesetzt, weil das „c“ wie ein „k“ gesprochen wird. Gemeint ist immer das Gleiche: ein Nervenschmerz zwischen den Rippen.
Die Interkostalneuralgie beschreibt Schmerzen, die direkt im Verlauf eines Nervs auftreten – ähnlich wie bei der bekannten Gürtelrose (Herpes zoster).
Eine Neuropathie dagegen meint Schmerzen im Versorgungsgebiet eines Nervs. Das heißt: Der Schmerz kann auch entstehen, wenn der Nerv selbst gar nicht direkt geschädigt ist, sondern das Gehirn die Signale „falsch interpretiert“.
Wichtig ist: In beiden Fällen wird der Schmerz letztlich immer im Gehirn verarbeitet. Dieses Wissen ist für moderne Therapieansätze besonders wertvoll!
Um zu verstehen, wie diese Schmerzen entstehen, lohnt sich ein kurzer Blick auf unser faszinierendes Nervensystem:
Die Zwischenrippennerven
Das menschliche Nervensystem ist ein echtes Meisterwerk – und dabei gar nicht so kompliziert, wie es klingt. Im Zentrum stehen das Gehirn und das Rückenmark, die zusammen das zentrale Nervensystem bilden. Von dort ziehen unzählige Nervenfasern wie Datenleitungen in alle Bereiche des Körpers. Das Gehirn liegt gut geschützt im Schädel, das Rückenmark im Wirbelkanal der Wirbelsäule. Beide sind von schützenden Häuten (Meningen) umgeben und schwimmen in einer klaren Flüssigkeit, dem sogenannten Liquor. Diese Flüssigkeit sorgt nicht nur für Polsterung, sondern schützt das zentrale Nervensystem auch vor schädlichen Stoffen – dank der sogenannten Blut-Hirn-Schranke.
Intrazelluläre Flüssigkeit (ICF): ca. 40 % des Körpergewichts (größter Sektor, meist grün)
Extrazelluläre Flüssigkeit (ECF): ca. 20 % des Körpergewichts, unterteilt in:
Interstitielle Flüssigkeit: ca. 15 %
Blutplasma: ca. 5 %
Transzelluläre Flüssigkeit: <1 % (sehr kleiner Sektor)
Das Rückenmark selbst ist eine lange, röhrenförmige Struktur, die aus Millionen von Nervenzellen besteht. Während der Entwicklung wächst die Wirbelsäule schneller als das Rückenmark. Deshalb endet das Rückenmark beim Erwachsenen schon etwa auf Höhe des ersten oder zweiten Lendenwirbels, obwohl die Wirbelsäule noch weiter nach unten reicht.
Das Rückenmark selbst ist eine lange, röhrenförmige Struktur aus Nervenzellen.
Die ungleiche Längenentwicklung von Rückenmark und Wirbelkanal
Das Rückenmark ist eine lange, röhrenförmige Struktur, die aus Millionen von Nervenzellen besteht. Zu Beginn der Entwicklung, im zweiten Schwangerschaftsmonat, füllt das Rückenmark den Wirbelkanal noch komplett aus. Das heißt: Die Nervenwurzeln verlassen das Rückenmark auf gleicher Höhe durch die Wirbellöcher. Doch im weiteren Wachstum passiert etwas Spannendes: Die Wirbelsäule wächst schneller als das Rückenmark. Während das Rückenmark sich nach der Zahl der Nervenzellen richtet, passt sich die Wirbelsäule den funktionellen Anforderungen des Körpers an. Deshalb endet das Rückenmark beim Erwachsenen schon etwa beim ersten oder zweiten Lendenwirbel, obwohl die Wirbelsäule noch weiter nach unten reicht
Aus jedem Wirbelsegment treten paarweise Nerven aus, die sogenannten Spinalnerven (lateinisch „spina“ für Rückenmark).
Diese Spinalnerven sind echte Multitalente: Sie steuern die Muskeln von Rumpf, Armen und Beinen (das nennt man „somatisch“), aber auch die Organe in Brust, Bauch und Becken („viszeral“). Die Versorgung von Organen, Muskeln und Geweben mit Nerven nennt man in der Medizin „Innervation“.
Rückenmark und nervale Versorgung
Das Rückenmarkssegment in Detail und noch etwas zur Entwicklung der peripheren Nerven
Das Rückenmark ist wie eine mehrspurige Datenautobahn: Im hinteren Bereich werden alle Sinneseindrücke gesammelt – etwa Berührungen, Temperatur oder Schmerz. Diese Signale laufen über die sogenannte Hinterwurzel ins Rückenmark. Der vordere Bereich ist für Bewegung zuständig: Über die Vorderwurzel werden die Befehle aus dem Gehirn an die Muskeln weitergeleitet. So sorgt das Rückenmark dafür, dass Reize und Bewegungen blitzschnell verarbeitet werden können.
- Vorderhorn (Cornu anterius): Bereich für die Steuerung der Bewegung (motorische Nervenzellen)
- Hinterhorn (Cornu posterius): Bereich für die Aufnahme von Gefühlsreizen (sensorische Nervenzellen)
- Commisura grisea: Verbindung zwischen rechter und linker Seite der grauen Substanz
- Strukturen der weißen Substanz: Leitungsbahnen für Nervenimpulse auf und ab im Rückenmark
- Vorderstrang (Funiculus anterior): Nervenleitungsbahn im vorderen Bereich
- Seitenstrang (Funiculus lateralis): Nervenleitungsbahn seitlich im Rückenmark
- Hinterstrang (Funiculus posterior): Nervenleitungsbahn im hinteren Bereich
- Commisura alba anterior / Fissura mediana anterior: vordere Verbindung und Einschnitt im Rückenmark
- Sulcus medianus posterior: hintere Einsenkung in der Mitte des Rückenmarks
- Canalis centralis: zentraler Flüssigkeitskanal im Rückenmark
- Radix anterior (Vorderwurzel): Nervenwurzel für motorische Signale (Bewegung)
- Radix posterior (Hinterwurzel): Nervenwurzel für sensorische Signale (Gefühl)
- Ganglion sensorium nervi spinalis: Nervenknoten mit Zellkörpern der sensorischen Nerven
Ursprünglich hatte jede „Scheibe“ des Körpers ihren eigenen Nerv – wie bei den ersten Wirbeltieren. Im Laufe der Entwicklung hat sich dieses System an die Bedürfnisse des Menschen angepasst. Heute sind die Versorgungsgebiete flexibler verteilt, damit jede Region optimal versorgt wird. Ein Vergleich von Oberflächen- und Nervenverlauf zeigt, wie raffiniert unser Körper organisiert ist.
Zwischen jeweils zwei Wirbeln verlässt ein Paar Spinalnerven den Wirbelkanal – insgesamt gibt es beim Menschen meist 31 Paare. Im Brustkorb verlaufen auf jeder Seite elf Zwischenrippennerven. Jeder dieser Nerven bildet mit den Rippen eine Art „Versorgungsscheibe“, die von hinten oben nach vorne unten reicht. Die Zwischenrippennerven verlaufen gut geschützt gemeinsam mit den Blutgefäßen direkt unter der Rippe – so robust, dass sie meist keine eigene Hülle (Faszie) brauchen.
Erster Interkostalnerv und das Halsnervengeflecht
Eine Besonderheit gibt es beim ersten Zwischenrippennerv: Er ist mit dem Nervengeflecht des Arms (Plexus brachialis) verbunden, aus dem alle Armnerven entspringen. Die übrigen Zwischenrippennerven verlaufen dagegen ganz segmental, also von Wirbel zu Wirbel, ohne sich mit anderen Nerven zu vermischen.
Versorgungsentwicklung der Extremitäten
Für die Versorgung der Arme und Beine haben sich im Laufe der Entwicklung komplexe Nervengeflechte gebildet – das Hals-, Lenden- und Beckennervengeflecht. Erst von diesen Geflechten ziehen die Nerven in die Arme und Beine, damit alle Muskeln und Hautareale optimal erreicht werden.
Die Versorgungsgebiete der Interkostalnerven
Die Zwischenrippennerven steuern nicht nur die Muskeln zwischen den Rippen (Interkostalmuskeln) und an der Bauchwand, sondern melden dem Gehirn auch, wenn wir etwas an der Haut, an der Brust oder im Bauch spüren.
Die sensiblen Nervenfasern nehmen Eindrücke auf und leiten sie weiter zum Rückenmark und ins Gehirn. So vermitteln sie die Wahrnehmung von
- Haut
- Brust
- Bauch
- Rippen (Costae)
- Brustfell (Pleura)
- Bauchfell (Peritoneum)
Die Nerven steuern außerdem Schweißdrüsen und Blutgefäße der Brust- und Bauchwand – das läuft ganz automatisch ab und entzieht sich unserer bewussten Kontrolle. Der Sympathikus („Stressnerv“) entspringt aus dem Rückenmark, der Parasympathikus („Ruhe-Nerv“) meist aus dem Gehirn.
Bauch- und Brustfell
Das Brustfell (Pleura) ist eine doppelte Hülle im Brustkorb. Die innere Schicht, das Lungenfell, liegt direkt auf der Lunge. Die äußere Schicht, das Rippenfell, kleidet den Brustkorb von innen aus. Zwischen beiden Schichten befindet sich ein dünner Flüssigkeitsfilm, der wie ein Gleitmittel wirkt. So können sich Lunge und Brustkorb beim Atmen sanft gegeneinander verschieben, ohne dass es zu Reibung oder Schmerzen kommt.
Das Bauchfell (Peritoneum) ist die schützende Auskleidung des Bauchraums. Es besteht aus zwei Schichten: Die äußere (parietale) Schicht kleidet die Bauchwand von innen aus, die innere (viszerale) Schicht umhüllt die Bauchorgane. Zwischen beiden befindet sich die Bauchhöhle. Das Peritoneum sorgt dafür, dass die Organe geschützt, beweglich und gut gegeneinander verschiebbar sind.
Der N. subcostalis: Versorgung weit in den Bauch
Unterhalb der zwölften Rippe verläuft der Nervus subcostalis, der größer ist als die anderen Zwischenrippennerven. Er versorgt nicht nur den Bereich unter der letzten Rippe, sondern reicht mit seinen Ästen bis fast in die Leiste und sogar zur Hüfte. Dadurch steuert er wichtige Muskeln wie den quadratischen Lendenmuskel (M. quadratus lumborum), den queren Bauchmuskel (M. transversus abdominis), den inneren schrägen Bauchmuskel (M. obliquus internus abdominis) und sogar den kleinen Muskel M. pyramidalis, der für die Spannung der Bauchwand sorgt. Außerdem gibt es Verbindungen zu wichtigen Beckennerven aus dem Lendengeflecht (Plexus lumbalis), die bis in die Leistengegend reichen. Bei Schmerzen im Oberbauch sollte deshalb immer auch an eine Reizung des Nervus subcostalis gedacht werden – das wird in der Praxis oft übersehen.4
Versorgungsgebiet N. Subcostalis
Unterhalb der zwölften Rippe verläuft der Nervus subcostalis, der größer ist als die anderen Zwischenrippennerven. Er versorgt nicht nur den Bereich unter der letzten Rippe, sondern reicht mit seinen Ästen bis fast in die Leiste und sogar zur Hüfte. Dadurch steuert er wichtige Muskeln wie den quadratischen Lendenmuskel (M. quadratus lumborum), den queren Bauchmuskel (M. transversus abdominis), den inneren schrägen Bauchmuskel (M. obliquus internus abdominis) und sogar den kleinen Muskel M. pyramidalis, der für die Spannung der Bauchwand sorgt. Außerdem gibt es Verbindungen zu wichtigen Beckennerven aus dem Lendengeflecht (Plexus lumbalis), die bis in die Leistengegend reichen. Bei Schmerzen im Oberbauch sollte deshalb immer auch an eine Reizung des Nervus subcostalis gedacht werden – das wird in der Praxis oft übersehen.5
Die Nerven sind eigentlich Bündel feiner Fasern und kommen meist ohne eigene Hülle (Faszie) aus. Sie verlaufen in einem kleinen, dreieckigen Raum, der von der Rippe, der hinteren Zwischenrippenmembran und dem innersten Zwischenrippenmuskel gebildet wird.
Interkostalneuralgie oder andere Ursache
Beispiel: Schmerzen im Rippenverlauf bei der Interkostalneuralgie
Bei einer Interkostalneuralgie treten die Schmerzen typischerweise genau im Verlauf einer Rippe auf – oft wie ein Band an der Brustwand. Im Gegensatz dazu fühlen sich Schmerzen, die von inneren Organen ausgehen, eher wie flächige oder punktuelle Flecken auf der Körperoberfläche an.
Headsche Zonen
Die sogenannten Headschen Zonen zeigen, wie raffiniert unser Körper Reize verarbeitet: Innere Organe senden ihre Signale über dieselben Nervenbahnen ans Gehirn wie die Haut. Das Gehirn kann manchmal nicht genau unterscheiden, woher der Schmerz kommt – deshalb kann sich zum Beispiel eine Entzündung im Bauch als Schmerz an der Schulter bemerkbar machen. Diese Verbindung zwischen Organen und Haut hat der englische Neurologe Sir Henry Head entdeckt; sie heißen deshalb Headsche Zonen. Später ergänzte der Physiotherapeut Robin McKenzie das Konzept um die Übertragung auf bestimmte Muskeln.
Bei Frauen sollte außerdem an Mastodynie gedacht werden – das ist ein zyklusabhängiger Brustschmerz, der meist harmlos ist, sich aber als Spannungs- oder Schweregefühl äußert. Auch Veränderungen im Brustgewebe (Mastopathie) können ähnliche Beschwerden verursachen.
Symptome: Von leicht bis sehr schwer
Meist liegt ein ziehender, anhaltender Schmerz vor. Der zieht wie ein Gürtel diagonal von hinten oben nach vorne unten. Die Höhe entspricht immer einer Rippe. Husten, Pressen, Lagewechsel und Druck auf die Rippe verstärken den Schmerz. Der Schmerz kann leicht sein oder aber auch scharf wie ein Messer. Ebenfalls möglich sind Missempfindungen oder Gefühlsstörungen.
Bei starken Anfällen kann es zu Atembeschwerden, Schweißausbrüchen, Schwindel, Panikattacken bis hin zur Todesangst kommen.
Längerfristig kommt es oft zu einer Schonhaltung. Eine Behinderung der Atemmechanik und eine Einschränkung der Lebensqualität ist zu beobachten.
Ursachen: vielfältig
1. Bei einer Rippenblockade
Der Nerv kann bereits an der Wirbelsäule komprimiert werden. Häufiger liegt eine Rippenblockierung vor. Das nennt man kurz auch Rippenblockade. Bei der Rippenblockade wird der Nerv unter Druck gesetzt, weil eine Rippe mit ihren Gelenken zur Wirbelsäule blockiert ist.
Die Rippenblockade ist genau genommen eine Gelenkdysfunktion mit neuronalen, geweblichen und muskulären Veränderungen. Die miteinander verwobenen Prozesse sind hochkomplex. Zwei Komponenten sind dabei besonders zu verstehen:
- Eine Gelenksfunktionsstörung wirkt auf Rückenmarksebene und zentral im Gehirn und führt unter anderem zu einer Muskelfunktionsstörung.
- Lokal gibt es entzündliche gewebliche Veränderungen.
Bei Wegfall der peripheren, geweblichebn Ursache einer Funktionsstörung kann die Speicherung der Information im Rückenmarks und/oder Gehirn weiter bestehen. Eine Rolle spielen zum Beispiel Proteinmoleküle, welche an den Nerven sowohl nach zentral als auch nach peripher wandern können. Dies führt zu einer „gespiegelte“ Entzündung in den entsprechenden Projektionenbereichen im Gehirn.
Stützzellen, Immunsystem und Nervensystem arbeiten zusammen
Gliazellen sind das Stützgerüst für die Nervenzellen. Sie sorgen für die elektrische Isolation. Und die sind für die schnelle Weiterleitung von elektrischen Impulsen unabdingbar. Seit den 2010 Jahren kam eine weitere Erkenntnis hinzu. Die Gliazellen, die Nervenzellen und die Immunzellen arbeiten zusammen. Wichtig ist das zum Beispiel für ein besseres Verständnis des Überganges von akuten zu chronischen Schmerzen.
Als Reaktion auf eine Verletzung werden Immunzellen aktiviert. Sie liegen im Gewebe oder werden mit dem Blut geliefert. Die Immunzellen bekämpfen nicht nur Krankheitserreger. Sie initiieren auch die Sensibilisierung der peripheren Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren). Sie stellen Entzündungsmediatoren her und setzen diese frei. Es kommt zur Interaktion mit Nervenbotenstoffen (Neurotransmittern) und entsprechenenden Rezeptoren. So bilden die Immunzellen, Glianetzwerk und die Nervenzellen (Neuronen) ein integriertes Netzwerk, das die Immunreaktionen koordiniert und die Erregbarkeit der Schmerzbahnen moduliert1.
Eine „Gelenkblockade“ ist eine hochkomplexe funktionelle Dysfunktion. In der Regel reagieren die Weichteile aufgrund einer Gelenkfehlfunktion, seltener ist die Gelenkmechanik selbst betroffen.
Eine entsprechende Untersuchung der Rippenblockade sollte immer von gut ausgebildetem Fachpersonal durchgeführt werden.
2. Selten
Sehr selten sind Erkrankungen des Rückenmarkes. Häufiger sind Nervenwurzelirritationen.
3. Nach Operationen
– Am Herzen
Häufige Ursachen sind Operationen. Wobei die früher durchgeführte Brustöffnung bei einer Herzoperation (Thorakotomie2) heute nur in wenigen Fällen eine Rolle spielt. Zum einen wird mittlerweile häufig microinvasiv operiert als auch wesentlich besser medikamentös vorgesorgt. Trotzdem leiden rund 50 % der klassisch operierten Patienten langfristig. Es liegt an einer „Nervenverstopfung“, der Bildung eines gutartigen Knoten des Nerv (Neurombildung) oder an einer anhaltenden Nervenreizung3. In wenigen Fällen wird bei einer Bypassoperation am Herz die innere Brustwandarterie verpflanzt. Auch dies kann eine Interkostalneuralgie zur Folge haben4.
– Wirbelsäule
Andere operative Eingriffe sind zum Beispiel Wirbelsäulenoperationen. Jeder sechste hat danach eine Interkostalneuralgie5. Auch minimalinvasive Operationen bieten keinen letztendlichen Schutz6. Nach Unfällen wird gelegentlich eine Rippe entfernt. Rippenbrüche sind erstaunlicherweise keine häufige Ursache. Aber auch Rippenprellungen können solche Beschwerden hervorrufen.
4. Durch Entzündungen und Viren
Meisten tritt eine Interkostalneuralgie durch eine Gürtelrose auf. Doch auch andere Entzündungen können eine Interkostalneuralgie hervorrufen.
Herpes Zoster
Der Herpes Zoster ist eine Viruserkrankung mit Schmerzen, Hautausschlag und Bläschenbildung im Rippenverlauf. Erreger sind Varizella-Zosta-Viren. Sie gehören zur Gruppe der Herpes Viren. Die Erkrankung tritt meist bei Immunschwäche auf (Stress, AIDS, immunsuppressive Therapie). Der vorhandene Erreger wird durch die Immunschwäche reaktviert.
5. Durch Unfälle
Nach einem Trauma kann es auch zu einer Intercostalneuralgie kommen. Typisch ist die „Gurtprellung“ beim Auffahrunfall. Heute eher seltener durch den Einsatz der Airbags sowie bessere Gurtposition.
6. Veränderte Haltung und Schwangerschaft
Und auch körperliche Veränderungen können eine Ursache sein, Haltungs- und Bewegungsveränderungen bis hin zur Schwangerschaft78.
7. Sonstige Ursachen
Eine Verhärtung der Muskulatur (Myogelose) oder eine Blutung können auf den Nerv drücken. Erkrankungen der Wirbelsäule, wie zum Beispiel die Osteochondrose, können auch den Nerv irritieren.
Sehr selten sind Nervenreizungen durch Tuberkulose oder einen Tumor. Und noch seltener sind Fälle, wie zum Beispiel ein Lipom (gutartige Fettgeschwulst)9.
Medizinische Einteilung
Die hochkomplexe aktuelle Version der International Classifikation of Desease erlaubt eine breite Zuordnung. Im Prinzip wird grob unterschieden in Interkostalneuralgie und Interkostalneuropathie und welche Ursache vorliegt. Hier eine Übersicht der Codes:
Medizinische Einteilung nach ICD 11
- 8C12.0 Interkostalneuropathie
- ME81.0 Interkostalschmerz
- XA5HJ3 Nervus intercostalisInterkostalnerv
- XA7KK5 Arteria intercostalisInterkostalarterie
- 8E43.Y Sonstige näher bezeichnete SchmerzstörungenInterkostalnerven-Syndrom
- FB56.2 MyalgieInterkostale Myalgie
- NB30.5 Verletzung der Interkostalgefäße
- NB30.50 Lazeration der Interkostalgefäße
- NB30.5Y Sonstige näher bezeichnete Verletzung der Interkostalgefäße
- NB30.5Z Verletzung der Interkostalgefäße, nicht näher bezeichnet
- XA8E34 Interkostaler Lymphknoten
- XA0WT1 Arteria intercostalis posterior
- Hintere Interkostalarterie
- XA1EE3 Untere (3. bis 11.) posteriore Interkostalarterie
- XA14K0 Sechs vordere Interkostaläste der Arteria thoraica Interna
- XA99C2 Obere Äste der sechs vorderen Interkostalästeder Arteria thoraica Interna
- XA0QG6 Untere Äste der Raumanastomosen der sechs anterioren Interkostaläste der Arteria thoraica interna
Behandlung
Es wird in jedem Fall immer der Ursache spezifisch behandelt. Deshalb muss die Ursache gefunden werden. Dazu können folgende Untersuchungen gemacht werden:
Als Basis ist die palpatorische und manuelle Untersuchung unumgänglich und der Fragebefund. Dazu werden ergänzt:
- Blutbild
- Röntgenbild
- Ultraschalluntersuchung
- Computertomographie (Röntgenverfahren für Querschnittsbilder)
- Magnetresonanztomographie/Kernspintomographie (3dimensionale Darstellung)
- Myelographie (radiologische Kontrastdarstellung der Wirbelsäule und des Spinalkanals)
- EKG (Elektrokardiogramm)
Allgemeine Möglichkeiten
Unspezifisch können Schmerzmittel oder Rheumamittel (nichtsteroidale Antirheumatika) verabreicht werden. Sie wirken in der Peripherie, also außerhalb von Gehirn oder Rückenmark. Auch kann man gezielt die Muskeln entspannen. Sind die Schmerzen stärker, kann man das Nervensystem mit starken Schmerzmitteln beruhigen. Unter Umständen können dabei auch Opioide verabreicht werden. Man kann den Nerv auch lokal betäuben, das geht leicht durch die relativ offene Struktur10.Die Gefahr von Komplikationen ist sehr gering11.
Eine andere Methode ist der ultraschallgesteuerter Serratus-Anterior-Block. Hier wird der M. Serratus anterior sediert. Es kommt reflektorisch zur Schmerzlinderung. Vor allem nach Traumen eine Möglichkeit der Behandlung12.
Zudem kann man auch das Rückenmark stimulieren. Dies nennt man peridurale Blockade. Zu berücksichtigen ist das hohe therapeutische Risiko. Deshalb empfiehlt sich dann eher die indirekte Blockade im Lendenbereich mit entsprechend höherer Dosierung.
Eine neue Technik hat sich bei einer Rippenfraktur als Fallbeispiel bewährt. Der Patient war sechs Monate schmerzfrei. Es ist die Kryolyse. Dabei wird zuerst lokal betäubt (mehrstufigen linksseitigen Interkostalnervenblockade) und dann mittels Führung unter einem Ultraschallgerät der Interkostalnerv vereist (zwei Zyklen von 2 Minuten Abkühlung auf eine Temperatur von -70 °C (Lachgas) mit 30 Sekunden Auftauen dazwischen)13.
Periadualanästhesie
Die Periduralanästhesie ist die regionale Anästhesie (Betäubung) des Rückenmarks. Der Name kommt vom griechischen περί peri = um ihn herum + ντούρος Duros = hart (für harte Hirnhaut ἀναισθησία anästhisia Anästhesie. Die Abkürzung ist PDA. Wird auch Epiduralanästhesie (EDA) genannt.
Ist der Nerv länger und nicht reversibel betroffen, so kann man den Nerv auch chirurgisch trennen. Als Ersatz für die Muskelsteuerung (Innervation) kann ein Nerv aus dem großen Rückenmuskel (M. Latissimus dorsi) genommen werden14. Dieses Verfahren wird nur in schweren Fällen angewendet.
Es wurden auch nervenzerstörende neurolytische Verfahren ausprobiert. Dabei wurde rückenmarksnah ein Nervengift gespritzt15. Es gibt keine positive Nachweise für den erfolgreichen Einsatz neurochirurgischer Eingriffen an der Nervenwurzel, wobei die Gefahr einer Komplikation sehr groß ist.
Effektiver zeigt sich die elektrische Zerstörung der Nervenwurzel16.
Lokale Verfahren
- Eisapplikation (kein Coolpack)17
- Wärme
- Ultraschalltherapie
- Transkutane elektrische Nervenstimulation (T.E.N.S.)
- Mobilisation
- passiv (nur durch einen erfahrenen Praktiker)
- Chiropraktik/Chiropractic (engl.): Das Wort stammt auf dem altgriechischen χείρ(Chir). Entwickelt wurde die Technik Ende des 19 Jahrhunderts von Daniel David Palmer. Er war ein US-amerikanischer Mediziner. Ursprünglich für die Behandlung von „verrenkten“ Wirbeln ersonnen, wird sie heute am ganzen Körper angewendet.
- Manuelle Therapie (MT): Auf Basis einer physiotherapeutischen Ausbildung erhält der Praktiker nach Absolvierung einer umfangreichen Fortbildung das Zertifikat für Manuelle Therapie. Standard ist der „IFOMPT“ (International Federation of Orthopaedic Manipulative Physical Therapists).
- Osteopathie/Osteopathy: Das Wort stammt aus dem altgriechischem ὀστέον(Knochen) und πάθος (Leiden). Begründet wurde die Technik in den 1870er Jahren durch den US-amerikanischen Arzt Andrew Still. Er entwickelt manuelle Techniken für Schmerzen, Verdauungsprobleme, Menstruationsbeschwerden und andere Symptome.
- Regionale oder weniger bekannte Richtungen der passiven Therapie:
- Cranio-Sacral-Therapie: Das Wort stammt aus dem latainischen Cranium (Kopf) und Sacrum(Kreuzbein) hat ihre Wurzeln in der kraniosakralen Osteopathie (Osteopathy in the Cranial Field) von William Garner Sutherland. Er war US-amerikanischer Arzt und entwickelte die Technik in den 1930er Jahren. Führend in der heutigen Entwicklung der craniosacralen Osteopathie ist das Upledger Institut. Die Behandlung richtet sich an Mikroveränderungen in den Spannungen der Gewebe.
- Naprapathie/Naprapathy wird hauptsächlich in den skandinavischen Ländern sowie den USA angewendet. Vorreiter ist Schweden. Sie ist fokussiert und behandelt die neuro-skeletomuskuläre Dysfunktionen.
- Ortho-Bionomy ist eine vom Kanadier Arthur Lincoln Pauls entwickelte Methode. Sie vereint Elemente der Osteopathie, der Physiotherapie und der traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).
- Rolfing Methode: Sie fokussiert insb. auf die Faszien sowie die strukturelle Integration.
- aktiv (unter Anleitung)
- Atemtechniken
- Streckübungen
- Dehnungen (Strukturlängenübungen der Weichteile)
- Yoga Asanas
- passiv (nur durch einen erfahrenen Praktiker)
- kurze und intensive Triggerpunktbehandlung18
- Akupunktur
Mobilisation
Auch wenn es erstmal so aussieht, dass es konkurrierende Verfahren zur Mobilisation einer Rippenblockade gibt, so ergibt sich in der Praxis ein ganz anderes Bild: Es kommt auf die Fachfrau oder den Fachmann an. Und für die Wahl kann ein Patient auf Erfahrungswerte zurückgreifen oder auf Empfehlungen. In jedem Fall spricht die Therapeutin immer über den Ablauf der Therapie mit dem Patienten. Erst anschließend wird behandelt.
Rippenblockade und Mobilisation nur fachgerecht!
Bei einer Rippenblockade ist die fachgerechte Mobilisation das Mittel der Wahl. Es sollte nur in wirklich fachkundiger Hand durchgeführt werden. Eine Rippenblockade ist nicht gleich Rippenblockade. Es gibt viele gewebespezifischen Veränderungen zu berücksichtigen. Zudem spielen sekundäre Einschränkungen zum Beispiel in der Halswirbelsäule oder im frontalen thorakalen Bereich (Übergang Rippen zum Brustbein) eine Rolle.
Andere Namen
- Intercostal Neuralgia
- Neuralgiforme Brustschmerzen
- Intercostal nerv block
- Intercostal nerv pain
- Brustnervenschmerzen
- Interkostalneuralgie
- Neuralgie intercostales
- Ke Ren and Ronald Dubner. Interactions between the immune and nervous systems in pain. Nat Med. 2010 Nov; 16(11): 1267–1276 ↩︎
- Poststernotomy neuralgia: a new pain syndrome(Defalque RJ , Bromley JJ) Br J Anaest 01 Jul 1989, 69(1):81-82 ↩︎
- Topira materelieves refractory intercostal neuralgia (Zahid H. Bajwa, NaveedSami, Carol A. Warfield, Joshua Wootton) First published June 1,1999 ↩︎
- Intercostal neuralgia associated with internal mammary artery grafting (I. D. CONACHER J. C. DOIG L. RIVAS A. K.PRIDIE) First published: December 1993 ↩︎
- The incidence of complications in endoscopic anterior thoracolumbar spinalreconstructive surgery. A prospective multicenter study comprisingthe first 100 consecutive cases (McAfee PC , Regan JR , Zdeblick T, Zuckerman J , Picetti GD 3rd , Heim S , Geis WP , Fedder IL)Spine 01 Jul 1995, 20(14):1624-1632 ↩︎
- Complicationsin thoracoscopic spinal surgery (T.-J. HuangR. W.-W. HsuC.-W.SumH.-P. LiuSurgical) Endoscopy April 1999, Volume 13, Issue 4, pp346 ↩︎
- Long-termepidural analgesia for pregnancy-induced intercostal neuralgia (SusanSamlaskaTeresa E.Dews and more ScienceDirect Volume 62, Issue 2, August 1995, Pages 245-248 ↩︎
- IntercostalNeuralgia of Pregnancy (A. Bernard Pleet, MC; E. Wayne Massey, MC)JAMA. 1980;243(8):770. doi:10.1001/jama.1980.03300340046021 ↩︎
- Intercostal Neuralgia Caused bya Parosteal Lipoma of the Rib (Hyun KooKimMD, PhDYoung HoChoiMD,PhDYang HyunChoMDYoung-sangSohnMD, PhDHark JeiKimMD, PhD and more) The Annals of Thoracic Surgery Volume 81, Issue 5, May 2006, Pages 1901-1903 ↩︎
- POSTERIOR INTERCOSTAL NERVE BLOCK FOR PAIN RELIEF AFTERCHOLECYSTECTOMY: Anatomical basis and efficacy (J. F. NUNN, PH.D.,M.D., F.F.A.R.C.S. G. SLAVIN, M.B., F.R.C.PATH., F.R.C.P.(GLAS.)BJA: British Journal of Anaesthesia, Volume 52, Issue 3, 1 March1980, Pages 253–260 ↩︎
- British Journal of Anaesthesia 01 Feb 1975, 47 suppl:284-86 ↩︎
- A Novel Technique: Ultrasound-Guided Serratus Anterior Plane Block for the Treatment of Posttraumatic Intercostal Neuralgia (Sir E1, Eksert S, Ince ME, Simsek F, Ozkan G, Eskin MB) Am J Phys Med Rehabil. 2019 Nov;98(11):e132-e135 ↩︎
- „Cryoneurolysis of Intercostal Nerve for Rib Trauma and Intercostal Neuralgia in the ED – A Multidisciplinary Approach“(Mani Hashemi, S.M. Jafar Mahmood, Jorge Fernandez, Jessica Oswald)The journal of emergency medicine June 08, 2022 ↩︎
- Neurectomy for treatment of intercostal neuralgia (Williams EH1, Williams CG, Rosson GD, Heitmiller RF, Dellon AL.) Ann Thorac Surg. 2008 May;85(5):1766-70 ↩︎
- Epidural phenol in the treatment of postherpetic neuralgia (Neuendorf) J Am Osteopath Assoc. 1986 Jan;86(1):34-6 ↩︎
- DREZ (dorsal root entry zone) surgery for the treatment of the postherpetic intercostal neuralgia(Spaić M, Ivanović S, Slavik E, Antić B.)Acta Chir Iugosl. 2004;51(4):53-7 ↩︎
- The role of cryoanalgesia for chronic thoracic pain: results of a long-term follow up (Carmen R. Green, A. Michael de Rosayro, and Alan R. Tait) J Natl Med Assoc. 2002 Aug; 94(8): 716–720 ↩︎
- Trigger points and acupuncture points for pain: Correlations and implications (RonaldMelzackabDorothy M.StillwellabElisabeth J.Foxab) ScienceDirect Volume 3, Issue 1, February 1977, Pages 3-23 ↩︎
Fußnoten
- Bril V, England J. Neuropathic pain: Pathophysiology and treatment. J Neurol Sci. 2014;344(1-2):1–2. https://doi.org/10.1016/j.jns.2014.06.007 ↩
- Roumen RM, Scheltinga MR. Abdominal intercostal neuralgia: a forgotten cause of abdominal pain. Nederlands Tijdschrift Voor Geneeskunde. 2006;150(35):1909-1915. ↩
- Gerhard Roth. Evolution der Nervensysteme und Gehirne. Spektrum der Wissenschaft 2000. ↩
- Head H. On disturbances of sensation with especial reference to the pain of visceral disease. Brain. 1893;16(1-2):1-133. ↩
- Roumen RM, Scheltinga MR. Abdominal intercostal neuralgia: a forgotten cause of abdominal pain. Nederlands Tijdschrift Voor Geneeskunde. 2006;150(35):1909-1915. ↩