Atemtherapie

Atemtherapie: Die wundersam Sanfte

„Ich hätte nicht gedacht, dass Atemtherapie so viel kann“ sagte die leitende Oberärztin Frau Dr. K. nach meinem Vortrag auf der Ärztefortbildung. Sie war nun zufällig auch gleichzeitig meine Chefin auf einer Intensivstation, für die ich zuständig war. Der Beginn einer tollen Zusammenarbeit.

Atemtherapie

Die Atmung auf willkürlichem und unwillkürlichem Wege verändern.

Will man das weite Feld der Atemtherapie irgendwie zusammen fassen, so würde ich folgende Zusammenfassung wählen:

  • Prophylaxe, Therapie und Rehabilitation bei fast allen akuten Erkrankungen
  • Minderungen der Folgen chronischer Erkrankungen insbesondere Atemerkrankungen sowie Herz- und Kreislauferkrankungen
  • Stimulation (meist entspannend) auf das vegetative Nervensystem
  • Anwendung in Kombination mit Bewegungslernen
  • Stimm-, Sprach- und Atemschulung

Atemtherapie

Ziele

Die Atmung erleichtern, die Atemmuskulatur kräftigen oder entspannen, den Brustkorb mobilisieren, die Lunge schützen (vor einer Entzündung/Pneumonie), Sekrete ableiten, Sekretabtransport, Sauerstoffumsatz effektiver verwerten, Entlüftung verbessern.

Die Atmung findet in der Regel unbewusst statt. Atemtherapie kann diesen Vorgang bewusst machen. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten Atemtherapie zu machen. Die bekannteste Technik sind:

  • Ausdauertraining (allgemeines aerobes Training)
  • Veränderung der Ausgangsstellungen
  • Bewegungstherapie mit Wirkungen auf den Schultergürtel, den Thorax, das Zwerchfell oder die Bauchmuskulatur
  • Reflektorische Atemtherapie
  • Bindegewebsmassage

Ist Atemtherapie alternativ?

Es gibt viele, die unwissend sind. In der Medizin ist das auch so. So wird die Atemtherapie zu den alternativen Heilverfahren gezählt. Das ist grundlegend falsch. Atemtherapie gehört zu den ältesten klassischen medizinischen Anwendungen. Die wissenschaftlichen Wirknachweise sind umfangreich und vielfältig. Und auch die Alternativen zu den klassischen Atemtherapie sind hochwirksam:

  • Meditationen
  • Yoga/Pranayama
  • Tai Chi
  • Qi Gong
  • Vokalatmen/Mantrensingen

Hier mal zwei Anleitung, die mehr in diese Richtung gehen:

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Atmung und Psyche

Weniger bekannt sind Atemtherapien, die mehr psychologisch ausgerichtet sind:

  • Atemarbeit nach Cornelis Veening, Herta Richter, Graf Dürckheim, Dhyan Manish, Ilse Middendorf, Erika Kemmann,
  • Psychotonik
  • Eutonie
  • Eurhythmie
  • Integratives Atmen
  • Transformational Breath
  • Intuitives Atmen

Sind alle Atemtechniken gefahrlos?

Zu Ergänzung noch der Hinweis auf ggf. gefährliche Atemtechniken, da die Forcierung auch Gefahren birgt. Dazu zählt das holotrope Atmen nach Stanislav Grof unter anderem. Normalerweise sind Atemtechniken aber super safe, denn Dein Atemzentrum hat gleich zwei Sicherungen, gegen die Du nicht atmen kannst.

Die Mär der Atemtypen

Und noch eine Ergänzung. Es gibt die Idee von Atemtypen. Die Terlusollogie (aus lateinisch terra Erde, luna Mond und sol Sonne, sowie griechisch λόγος Logik) geht von zwei Atem- bzw. Konstitutionstypen aus. Meine Erfahrungen können dies nicht verifizieren.

Was gehört zur Atemtherapie?

Zur Atemtherapie gehören die

  • Atemtherapie
  • Atemübungen
  • Atemtraining

Atemtherapie umfasst aber auch körperliche Übungen und Training. Häh? Ja, wir können durch die Verbesserung der Koordination lokale und allgemeine Ausdauer den Sauerstoffverbrauch in der Peripherie senken. Entspannung hilft dabei und wirkt wiederum über das zentrale Nervensystem. Für die Erhöhung der Effektivität der Verbraucher habe ich einen speziellen Artikel geschrieben:

Erste einfache Übung

Doch bevor wir in die tieferen Techniken kommen, möchte ich Dich einladen überhaupt erstmal in Kontakt mit Dir und Deiner Atmung zu kommen. Und dazu möchte ich Dir eine meiner Lieblingsatemübungen vorstellen:

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Warum also wunderbar sanft?

Es gibt Dir eine gute Idee, wie eine hocheffektive Therapie doch so wunderbar sanft daherkommt. Alles andere ist funktionell nicht sinnvoll. Kann ich es noch deutlicher sagen? Das Forcieren der Atmung kommt überhaupt nicht vor!!! Wir lassen uns erstmal auf unsere Atmung ein. Mehr nicht!

Also, stell Dir vor, Du bist das erste Mal bei jemanden zu Besuch. Da gehst ja auch nicht rum und stellst erstmal alle Möbel um, damit es so ist, wie es Dir gefällt. Du schaust erstmal, wo Dir ein Platz angeboten wird. Vielleicht beim x-ten Besuch kannst Du dann Deinen Eindruck mitteilen, dass Du meinst irgendwas passt irgendwie besser, so oder so.

Kontaktaufnahme mit Deiner Atmung

Und genau das ist meistens der Fehler bei Atemanleitungen. Wir müssen quasi erstmal „einrasten“ in der eigenen Atmung. Setzt Dich also hin und spüre, wie es Dich atmet. Das ist immer der erste Schritt in der Atemtherapie. PUNKT. Nun kannst Du Deiner Atmung helfen und Deine Sitzhaltung optimieren. Wie das geht siehst Du hier:

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Der Trick der Ausgangsstellungen

Durch die Ausgangsstellung kannst Du schon ganz viel erreichen. Bedenke: Oben liegende Lungenabschnitte werden besser belüftet und die unteren mehr durchblutet. Allein die flache Atmung in Rückenlage verschließt schon bei Gesunden über 35 Jahren hinten, unten liegende Lungenabschnitte. Ergo kann ein Patient durch das bloße Aufrichten schon etwas sehr Gutes und Effektives tun.

Übe Pranayama und komme wieder zu Dir!🤗

Herzfrequenz-variabilität

Heart rate variability

Die Variation der Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Herzschlägen ist ungleich. Bei gesunden erwachsenen Menschen beträgt sie in Ruhe etwa eine Zehntelsekunde. So passt sich Dein Körper körperlichen und psychischen Herausforderungen an. Bei Dis-Stress schränkt sich diese Anpassung ein.

Entspanne Dich mit Atemtherapie und tue etwas Gutes für Dein Organismus. Mit zentrierter Atmung, wie Sheetali/Sheetkari kannst Du Dich super entstressen😀[1]„Investigating components of pranayama for effects on heart rate variability“(Erica Sharpe, Alison Lacombe, Adam Sadowski, John Phipps, Ryan Heer, Savita Rajurkar, Douglas Hanes, Ripu … Continue reading.

Bald zeige ich Dir hier ein Video über Ausgangsstellungen und Sheetali/Sheetkari, wie sie Dir helfen können. Aber wie es bei mir immer so ist, meine Artikel wachsen und gedeihen mit der Zeit. Also schau mal wieder vorbei, es wird sich für Dich lohnen. Für jetzt und hier freue ich mich auf Deine Kommentare oder gern auch Anfragen, denn Üben mit mir ist noch viel schöner als nur Videos anschauen oder Artikel lesen. Alles GUTE Dir💐🤗

References

References
1 „Investigating components of pranayama for effects on heart rate variability“(Erica Sharpe, Alison Lacombe, Adam Sadowski, John Phipps, Ryan Heer, Savita Rajurkar, Douglas Hanes, Ripu D.Jindald, Ryan Bradley)Journal of Psychosomatic Research Volume 148, September 2021

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